Politik

Buch über die Wahlniederlage Clinton macht ihrem Frust Luft

Hillary und ihr Mann Bill am 9. November 2016 - einen Tag nach der Niederlage bei der Präsidentschaftswahl.

Hillary und ihr Mann Bill am 9. November 2016 - einen Tag nach der Niederlage bei der Präsidentschaftswahl.

(Foto: picture alliance / Olivier Douli)

Als große Favoritin geht Hillary Clinton 2016 in den US-Präsidentschaftswahlkampf, doch der Sieger heißt am Ende Donald Trump. Dem wirft sie in ihrem Buch totale Ahnungslosigkeit vor. Die Schuld an ihrer Niederlage verteilt sie auf viele Schultern.

Hillary Clinton hat ihren verlorenen Wahlkampf in einem Buch verarbeitet. Ihr Werk mit dem Titel "What Happened" - zu Deutsch: "Was geschehen ist" - ist auf Englisch erschienen. In den USA stieg es auf Rang eins der Amazon-Bestsellerliste ein.

"Was geschehen ist" lautet der Titel des Buchs.

"Was geschehen ist" lautet der Titel des Buchs.

(Foto: dpa)

"Ich denke, das Land ist in Gefahr und ich versuche, Alarm zu schlagen, so dass mehr Menschen zumindest Notiz nehmen", sagte Clinton im US-amerikanischen Rundfunksender NPR zu ihrer Motivation, das Buch zu schreiben. Zu Präsident Donald Trump sagte sie: "Ich denke, er versteht nicht einmal ansatzweise die strategische Gesamtlage in der Welt und was wir tun müssen, um uns vorzubereiten - deshalb werde ich nicht still sein."

Die Schuld für ihre Niederlage sieht Clinton nicht nur bei sich selbst. Sie "schultert die Vorwürfe früh und oft in ihrem Buch", schrieb die Zeitung "Chicago Tribune". Zugleich machte sie aber auch Frauenfeindlichkeit und aus ihrer Sicht unbegründete Vorwürfe in der E-Mail-Affäre für die Niederlage verantwortlich. Das Buch sei eine "aufrichtige und schwarzhumorige" Beschreibung ihres Gemütszustands direkt nach der Niederlage gegen Donald Trump, schrieb die "New York Times". Clinton bewege sich "zwischen Bereuen und gerechtem Ärger, manchmal in einem Absatz", vermerkte die "Washington Post".

Sanders machte Clinton verrückt

Clinton schreibt auch über ihren parteiinternen Rivalen Bernie Sanders. An ihm habe sie verrückt gemacht, dass er es stets geschafft habe, ihre Vorschläge mit etwas Größerem und weniger Greifbarem zu übertreffen, heißt es der "New York Times" zufolge.

Den Schlussteil ihres Buches widmet Clinton Russland, das aus ihrer Sicht das Ergebnis der Wahl beeinflusst hat. "Jetzt, da die Russen uns infiziert und gesehen haben, wie schwach unsere Verteidigung ist, werden sie das ausnutzen", zitierte die "Chicago Tribune" aus Auszügen. "Ihr ultimatives Ziel ist, die westliche Demokratie zu unterwandern, vielleicht sogar zu zerstören."

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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