Politik

Dzienus im "Frühstart" "Das sind harte Brocken mit der FDP"

Wie groß ist die Lust der neuen Spitze der Grünen Jugend auf eine Ampel-Koalition? Mit Blick auf den möglichen Partner FDP hält sie sich jedenfalls in Grenzen. Timon Dzienus wirft der Partei "Marktgläubigkeit" vor.

Der neue Co-Bundessprecher der Grünen Jugend, Timon Dzienus, hat sich skeptisch gezeigt, ob die Ampel-Sondierungen auch wirklich zum Erfolg führen können. Insbesondere mit der FDP gebe es erhebliche Unterschiede.

"Das sind einfach harte Brocken mit der FDP, wo sich die Grünen und die SPD an vielen Stellen durchsetzen müssen", sagte Dzienus im ntv-Frühstart. Auf die Frage, ob eine Koalition mit der FDP zu einem Verlust der Glaubwürdigkeit der Grünen führen könnte, antwortete Dzienus: "Das kann weiterhin passieren. Das wird nicht einfach mit der FDP an vielen Stellen."

Die FDP werde in einigen Bereichen "Druck machen", und Grüne und SPD dürften gerade im Bereich der Klima- und Sozialpolitik nicht "zu sehr nachgeben". Dzienus warf der FDP eine "Marktgläubigkeit" beim Thema Klima und Mieten vor: "Wir sehen in vielen Bereichen, zum Beispiel in der Klimapolitik, dass das nicht funktionieren wird. Deswegen sind wir ja gerade in der Misere, in der wir stecken." Timon Dzienus und Sarah-Lee Heinrich waren am Samstag zu den neuen Bundessprechern der Grünen Jugend gewählt worden.

"Laschet hat abgeschreckt"

Auf die Frage, warum die meisten Erstwähler in Deutschland für die FDP gestimmt haben, sagte Dzienus, dass vieles der Partei "verfange", aber bei genauerem Hinschauen merke man, dass die FDP eigentlich keine Lösungen herbeiführen wolle.

Weiter sagte Dzienus: "Jetzt waren einfach sehr viele Menschen zu Recht von Armin Laschet abgeschreckt, sie hätten vielleicht sonst die CDU gewählt und haben dann die FDP gewählt, das ist mir auf jeden Fall lieber." Der Grünen-Politiker betonte allerdings, dass er es "absurd" fände, sollte die FDP "schon wieder Sondierungs- oder Koalitionsgespräche platzen lassen". Die Ampel sei nach dem Wahlergebnis gerade "die beste Option", so Dzienus.

"Da sind wir alle gefragt"

Dzienus verteidigte seine Aussagen über FDP-Parteichef Christian Lindner, den er im Zuge der Regierungskrise in Thüringen als "rechten Kotzbrocken" bezeichnet hatte: "Die Aussagen selber stammen ja mit Blick auf die Regierungskrise in Thüringen, und da hat die FDP wirklich große Scheiße gebaut."

Mit Blick auf die bereits gelöschten und teils abstoßenden Tweets seiner Kollegin Sarah-Lee Heinrich, die diese im Alter von 14 Jahren verfasst hatte, sagte Dzienus: "Es bringt nichts, das Verhalten von sehr sehr jungen Menschen da zu kritisieren und ich glaube, da sind wir alle dann gefragt."

Quelle: ntv.de, psa

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