Politik

"Solidarischer Herbst" in Berlin Demonstranten wollen mehr umverteilen

Die Polizei spricht von entspannter Stimmung: Die "Superreichen" sollen mehr abgeben.

Die Polizei spricht von entspannter Stimmung: Die "Superreichen" sollen mehr abgeben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Veranstalter erwarten in Berlin bis zu 20.000 Teilnehmer zu einer Demonstration für mehr soziale Hilfen in Zeiten der Energiekrise. Die Polizei zählt zunächst weniger als 1800 Menschen auf den Straßen. Auch in anderen deutschen Städten sind die Bürger aufgerufen.

Angesichts der Energiekrise haben am frühen Nachmittag in mehreren deutschen Städten Menschen für soziale Sicherheit und Solidarität demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter vom Nachmittag gingen insgesamt 24 000 Menschen in Berlin, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt am Main, Hannover und Stuttgart auf die Straße. Die Polizei schätzte die Zahl niedriger. Aufgerufen hatte ein linkes Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltgruppen und Sozialverbänden. Unter dem Titel "Solidarischer Herbst: Soziale Sicherheit schaffen - Energiewende beschleunigen" fordern die Initiatoren gezielte Hilfen für Menschen mit wenig Geld, eine Umverteilung über höhere Steuern für Reiche und zugleich eine konsequentere Energiewende. In Berlin und Dresden kamen zunächst mehrere hundert Menschen zu den Kundgebungen. Demonstrationen waren auch in Frankfurt/Main, Hannover, Düsseldorf und Stuttgart geplant.

In Berlin sprach die Polizei von einer "ruhigen und entspannten" Situation und schätzte die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst auf unter 1800. Das Bündnis sprach am Nachmittag von 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Es hatte im Vorfeld rund 20 000 erwartet. Zahlreiche Linke-Politiker beteiligten sich an dem Protestzug, etwa Sozialsenatorin Katja Kipping, Justizsenatorin Lena Kreck und Kultursenator Klaus Lederer.

"Energiewende und soziale Gerechtigkeit"

In Dresden zählte das Bündnis 2000 Teilnehmer. Es gebe eine große Sorge um die Menschen, die die horrend steigenden Preise für Lebensmittel und Energie nicht mehr zahlen könnten, sagte Sylvia Bühler, Bundesvorstandsmitglied bei Verdi auf der Kundgebung in Dresden. Sebastian Wegner, Bundesgeschäftsführer des Sozialverbandes Volkssolidarität, forderte dort einen "Schutzschirm für die Daseinsvorsorge, um auch soziale Einrichtungen zu schützen". Zu dem Bündnis zählen die Netzwerke Campact und Attac, die Umweltverbände Bund und Greenpeace, der Paritätische Gesamtverband, die Volkssolidarität und die Bürgerbewegung Finanzwende sowie die Gewerkschaften Verdi und GEW.

Marissa Reiserer, Greenpeace Verkehrs- und Klimaexpertin, sagte, die Energiewende und soziale Gerechtigkeit gingen Hand in Hand. "Wenn wir jetzt zusammen den Aufbau der Erneuerbaren, Mobilität für alle und Energie-Soforthilfen für jeden, der es braucht, finanzieren, schaffen wir gemeinsam den Aufbruch zu einer gerechten und sicheren Gesellschaft", betonte sie.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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