Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Deutsche rechnen mit Lieferengpässen beim Gas

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Den größten Anteil der Verantwortung für den aktuellen Konflikt zwischen dem Westen und Russland trägt nach Meinung von 47 Prozent der Deutschen Russland. 10 Prozent sehen die Hauptverantwortung bei der NATO.

Die meisten Deutschen sind wegen der aktuellen politischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der NATO, in denen es vor allem um die Situation in der Ukraine geht, beunruhigt. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer sagen 37 Prozent, sie seien sehr beunruhigt, 50 Prozent sind etwas beunruhigt. Überhaupt nicht beunruhigt sind 12 Prozent.

Waffenlieferungen an die Ukraine hat die Bundesregierung mehrfach abgelehnt. Eine Mehrheit der Deutschen findet das richtig. Nur 22 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Bundesregierung von ihrer ablehnenden Haltung abrücken und die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützen sollte. Eine deutliche Mehrheit von 69 Prozent spricht sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aus.

Eine Mehrheit der Befragten von 61 Prozent glaubt, dass es infolge des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland zu Engpässen bei der Lieferung von russischem Gas nach Deutschland kommen wird. 33 Prozent rechnen nicht mit Lieferengpässen.

46 Prozent gegen Verschärfung der Sanktionen

Mit Blick auf eine mögliche Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland ergibt sich ein geteiltes Bild: 35 Prozent der Deutschen sind dafür, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland auch dann zu verschärfen, wenn dies zu einer Erhöhung der Energiepreise führt. 6 Prozent sind für Wirtschaftssanktionen, aber nicht, wenn dies zu einer Erhöhung der Energiepreise führt. 46 Prozent sind generell gegen eine Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland.

Für eine Verschärfung, auch wenn dies zu einer Erhöhung der Energiepreise führt, sind mit 60 Prozent mehrheitlich nur die Anhänger der Grünen. Unter den Anhängern der SPD sagen dies 42 Prozent, unter denen der FDP 38 und unter den Anhängern der Union 39 Prozent. Linken-Anhänger sind zu 26 Prozent für Sanktionen, auch wenn diese zu einer Erhöhung der Energiepreise führt. Unter den AfD-Anhängern sagen dies nur 5 Prozent. Von ihnen sind 83 Prozent generell gegen eine Verschärfung der Sanktionen.

Unter den Ostdeutschen lehnen 72 Prozent eine Verschärfung der Sanktionen ab, unter den Westdeutschen sind es 41 Prozent. 18 Prozent der Ostdeutschen sind auf jeden Fall für Sanktionen, 6 Prozent nur, wenn dies nicht zu einer Erhöhung der Energiepreise führt. Bei den Westdeutschen sind 38 Prozent in jedem Fall für eine Verschärfung der Sanktionen und ebenfalls 6 Prozent eingeschränkt.

51 Prozent findet, Nord Stream 2 solle wie geplant in Betrieb gehen

Dass die Ostseepipeline Nord Stream 2 wie geplant in Betrieb gehen sollte, finden 51 Prozent der Deutschen. 41 Prozent sagen, zumindest vorerst sollte die Gasleitung nicht in Betrieb genommen werden.

Die Anhänger von FDP, Linkspartei und insbesondere der AfD sind überwiegend der Meinung, dass Nord Stream 2 wie geplant in Betrieb gehen sollte. Unter den FDP-Anhänger sagen dies 53 Prozent, bei den Linken sind es 52 und bei den AfD-Anhängern 93 Prozent. Für eine zumindest vorübergehende Aussetzung der Inbetriebnahme spricht sich eine knappe Mehrheit der SPD- und der Unionsanhänger sowie eine deutliche Mehrheit der Grünen-Anhänger aus. Dies sind bei den SPD-Anhängern 55 Prozent, bei den Grünen 67 und bei den Unionsanhängern 53 Prozent.

Ost und West bei der Zuteilung der Verantwortung gespalten

Den größten Anteil der Verantwortung für den aktuellen Konflikt trägt nach Meinung von 47 Prozent der Deutschen Russland. 10 Prozent sehen die Hauptverantwortung bei der NATO, 5 Prozent bei den USA und 1 Prozent bei der Ukraine. 28 Prozent finden, dass alle Akteure gleichermaßen dafür Verantwortung tragen.

Deutliche Unterschiede zeigen sich hier zwischen West und Ost: Die Hälfte der Westdeutschen, aber nur 27 Prozent der Ostdeutschen sieht die Hauptverantwortung bei Russland. Die Anhänger der AfD meinen mit 40 Prozent am häufigsten, dass die NATO den größten Anteil der Verantwortung für den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland trägt.

Die Daten wurden vom 25. bis 26. Januar 2022 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland erhoben. Datenbasis: 1005 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, hvo

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