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Mit zwei Ausnahmen Deutsche stellen Corona-Politik ein gutes Zeugnis aus

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70 Prozent der Befragten hätten auch eine Impfpflicht befürwortet.

70 Prozent der Befragten hätten auch eine Impfpflicht befürwortet.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Maskenpflicht, Impfungen, Ausgangssperren: Während der Corona-Pandemie vergeht kaum ein Tag ohne Diskussionen über den richtigen Weg zur Eindämmung von Covid-19. Im Rückblick zeigt sich die Mehrheit laut dem RTL/ntv-Trendbarometer zufrieden mit den getroffenen Maßnahmen. Doch es gibt Ausnahmen.

Im Rückblick auf die Corona-Pandemie hält die Mehrheit der Bundesbürger die beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus für gerechtfertigt. Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer gaben zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) an, dass die von der Politik beschlossenen Maßnahmen alles in allem richtig waren. Nicht einmal ein Drittel (31 Prozent) sieht das anders. Mehrheitlich zufrieden mit den Maßnahmen waren sowohl die Bundesbürger im Osten als auch im Westen des Landes.

Einig waren sich in dieser Frage auch Anhänger der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP sowie von CDU/CSU, wobei die Zustimmung bei Grünen-Anhängern mit 86 Prozent besonders groß ist. Ein konträres Bild zeichnet sich in der Forsa-Umfrage lediglich bei Anhängern der AfD und des BSW: Die überwiegende Mehrheit beider Parteien (80 bei der AfD und 72 Prozent beim BSW) halten die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Nachhinein für nicht richtig.

Vor allem die Maskenpflicht trifft im Rückblick auf breites Verständnis. 88 Prozent der Befragten halten diese für angemessen. Ähnlich sieht es bei der - seinerzeit nicht beschlossenen - Impfpflicht aus. 70 Prozent hätten eine solche befürwortet. Dies spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen der Geimpften wider: 89 Prozent der erwachsenen Bundesbürger sind heute gegen das Corona-Virus geimpft. Eine knappe Mehrheit hat sich dabei dreimal gegen das Virus impfen lassen. Der größte Anteil der Ungeimpften (46 Prozent) findet sich unter Anhängern der AfD.

Ausgangssperren und Schulschließungen in der Kritik

Bei der breiten Akzeptanz der Corona-Maßnahmen gibt es allerdings auch Ausnahmen: Die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) hält die Ausgangssperren rückblickend für falsch. Auf noch deutlichere Kritik stoßen die Schulschließungen - 64 Prozent der Befragten halten diese für falsch. Für eine Aufarbeitung der Corona-Politik insgesamt plädiert allerdings lediglich eine Minderheit von 43 Prozent. Die Mehrheit (55 Prozent) hält eine kritische Auseinandersetzung mit den Maßnahmen für nicht notwendig.

Während die Regierung bei der Bewertung der Pandemie-Maßnahmen insgesamt gut wegkommt, sieht dies bei der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern anders aus. Die Mehrheit der Bundesbürger - sowohl im Osten als auch im Westen - bewertet die Kooperation als weniger gut oder schlecht. Am häufigsten wird diese Kritik von Anhängern der AfD (83 Prozent) und des BSW (81 Prozent) geteilt.

Die Corona-Infektion selbst stellte für die Mehrheit kaum eine Belastung dar. Nur ein Viertel der Befragten (26 Prozent) fühlten sich durch eine Ansteckung mit dem Virus beeinträchtigt. Für drei Viertel (73 Prozent) stellte dies keine oder keine starke Beeinträchtigung dar. Auch finanziell sind die meisten glimpflich davongekommen: 87 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihre finanzielle Situation während der Pandemie so gut wie nicht verschlechtert habe. Einen Unterschied machte hierbei jedoch das Einkommen: Befragte mit niedrigen und mittleren Haushaltsnettoeinkommen spürten eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage eher als jene mit höheren Einkommen.

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Mehrheitlich (58 Prozent) gehen die Bundesbürger davon aus, dass Deutschland bei einer erneuten Pandemie besser gerüstet wäre. Auch in dieser Frage weichen Anhänger der AfD deutlich von der Mehrheitsmeinung ab: Nur 13 Prozent glauben, dass Deutschland aus der Corona-Pandemie gelernt habe und für eine weitere Pandemie gewappnet wäre.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 19. bis zum 21. April erhoben. Datenbasis: 1016 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, spl

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