Neuartiges ArtilleriesystemDeutschland soll Großbestellung von RCH-155-Radhaubitzen planen

Im Zuge der Modernisierung der Bundeswehr zur Abschreckung Russlands sollen einem Bericht zufolge viele RCH-155-Radhaubitzen beschafft werden. Dabei handelt es sich um ein einzigartiges System, das erstmals in der Ukraine eingesetzt wird.
Deutschland plant einem Bericht zufolge die Beschaffung von 229 RCH-155-Radhaubitzen. Das Militärportal Hartpunkt schrieb unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise, dass der Haushaltsausschuss und der Verteidigungsausschuss des Bundestages in der kommenden Woche Mittel in Höhe von 3,4 Milliarden Euro freigeben wollen. Der Zulauf der Seriensysteme an die Bundeswehr könnte dann ab 2028 erfolgen.
Dass Deutschland RCH-155-Radhaubitzen beschaffen wird, ist schon länger bekannt. Anfang des Jahres hieß es vom Verteidigungsministerium, 80 Systeme sollten aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert werden. Geplant ist, dass das neue Artilleriebataillon 215 mit RCH 155 ausgestattet wird.
Deutschland und Großbritannien hatten im letzten Jahr eine Vereinbarung getroffen, um das System gemeinsam weiterzuentwickeln. Die weltweit erste Haubitze, die auch in Bewegung feuern kann, soll demnach mit einer Fernsteuerung ausgestattet werden. Hartpunkt zufolge dürfte sich London nun mit einem zweistelligen Millionenbetrag an Entwicklungskosten beteiligen, aber nicht umgehend in die Beschaffung einsteigen.
Ukraine besitzt das System schon
Das RCH 155 wird bislang vor allem mit der Ukraine in Verbindung gebracht. Kiew ist Erstkunde des neuartigen Systems aus der Schmiede des deutsch-französischen Rüstungsunternehmens KNDS und hat bereits einige Exemplare in Besitz. Insgesamt ist die Lieferung von 54 Stück geplant.
Das in Kassel hergestellte Artilleriesystem soll durch seine Beweglichkeit schwer auszuschalten sein. Der Geschützturm befindet sich auf einem Boxer-Fahrgestell und kommt ohne Besatzung aus. Insgesamt braucht ein RCH 155 damit nur einen Kommandanten und einen Fahrer.