Gefangenenaustausch mit Russen Dutzende Asowstal-Kämpfer kommen frei
03.11.2022, 18:16 Uhr
Der Chef des Kiewer Präsidialamts teilte Schnappschüsse der befreiten ukrainischen Männer.
(Foto: via Andrij Jermak)
Kiew und Moskau einigen sich auf den Austausch von je 107 Offizieren und Soldaten, die in Gefangenschaft geraten waren. Darunter sind auch viele Kämpfer, die das Asow-Stahlwerk lange gehalten hatten. Beide Seiten berichten von Verletzungen der Soldaten und harten Bedingungen der Gefangenschaft.
Die Ukraine und Russland haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Je Seite kamen diesmal 107 Offiziere und Soldaten wieder in Freiheit, wie Kiew und Moskau mitteilten. Unter den Ukrainern seien auch 74 Soldaten, die im Frühjahr das Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol verteidigt hätten, teilte der Chef des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, bei Telegram mit. Unter den Kriegsheimkehrern seien einige Schwerverletzte mit infizierten Wunden, verstümmelten Gliedmaßen und Verbrennungen.
Das Moskauer Verteidigungsministerium wiederum teilte mit, die russischen Soldaten seien in ukrainischer Gefangenschaft in "Lebensgefahr" gewesen. Sie seien mit Flugzeugen nach Moskau zur Behandlung in Militärkrankenhäuser gebracht worden. Auch die Ukraine sicherte ihren Soldaten zu, dass sie jede Hilfe erhielten. In dem seit mehr als acht Monaten dauernden russischen Angriffskrieg hatten Moskau und Kiew schon mehrfach Gefangene ausgetauscht.
"Viele von unseren Leuten wurden schon im März verwundet", sagte Jermak, der auch ein Video und Fotos mit einigen Freigelassenen veröffentlichte. "Der Staat wird alles tun, um ihnen zu helfen." Unter den Verletzten sei auch ein Kämpfer, der im Juli die schwere Explosion in dem Gefangenenlager Oleniwka bei Donezk überlebt habe.
In dem russischen Lager werden nach Angaben Jermaks seit Mai ukrainische Soldaten gefangen gehalten. Dort waren mehr als 50 ukrainische Gefangene bei der Explosion getötet worden. Russland behauptet, eine ukrainische Rakete habe die Gefangenenbaracke getroffen. Die Ukraine geht jedoch davon aus, dass in dem Gebäude absichtlich eine Bombe gezündet wurde.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa