Kriterien für nächste Bestellung EU setzt künftig auf mRNA-Impfstoffe
14.04.2021, 14:09 Uhr
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer erfüllt die Kriterien der EU-Kommission.
(Foto: picture alliance / Newscom)
Die EU möchte für dieses und die nächsten zwei Jahre neue Impfstoff-Bestellungen aufgeben. Dafür legt die Kommission Kriterien fest: Die Vakzine sollen in der EU produziert werden und auf der mRNA-Technologie basieren. Für Astrazeneca und Johnson & Johnson soll das aber nicht das Aus bedeuten.
Die EU-Kommission will bei den nächsten Bestellungen für Corona-Impfstoffe vor allem auf die neuartige mRNA-Technologie setzen, die zum Beispiel Biontech/Pfizer und Moderna nutzen. Dies bestätigten Kommissionskreise in Brüssel. Dies bedeute aber nicht, dass Hersteller wie Astrazeneca und Johnson & Johnson bei künftigen Verträgen bereits aus dem Rennen seien oder deren Verträge nicht verlängert würden.
Entsprechende Berichte seien falsch, sagte ein EU-Beamter. Es sei viel zu früh, darüber jetzt zu entscheiden. Astrazeneca und Johnson & Johnson nutzen für ihre sogenannten Vektor-Impfstoffe eine andere Wirkweise mithilfe sogenannter Adenoviren. Zuletzt waren beide Vakzine mit Blutgerinnseln im Gehirn in Verbindung gebracht worden. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt den Impfstoff von Astrazeneca dennoch weiter. Beim Vakzin von Johnson & Johnson läuft eine weitere Prüfung. Der Konzern hat die Auslieferung in Europa vorerst ausgesetzt.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Kommission bis zu 1,8 Milliarden Impfstoffdosen für Auffrischungen und für Kinder bestellen will. Der Vertrag soll für die Jahre 2021 bis 2023 gelten. Als Kriterien nannten Kommissionskreise bereits am Freitag, dass es sich um Impfstoffe auf Grundlage der mRNA-Technologie handelt.
Mit den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna sind bislang zwei Impfstoffe dieser Art in der EU zugelassen. Im Sommer könnte das Mittel von Curevac hinzukommen. Weitere Kriterien sind, dass der Impfstoff in Europa produziert wird und dass das Unternehmen ausreichende Produktionskapazitäten hat.
Quelle: ntv.de, ses/dpa