Auch ein Angreifer getötetElf Menschen bei Anschlag auf Channukka-Feier in Sydney ermordet

Am beliebten Bondi Beach in Sydney fallen mehrere Schüsse, mindestens zwölf Menschen sterben. An dem Strand findet gerade eine Channukka-Feier statt. Auch ein Angreifer wird getötet. Die Polizei spricht von Terror.
Bei einem Terroranschlag auf ein Chanukkah-Fest am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney sind mindestens zwölf Menschen ermordet worden. Das sagte der Premierminister von New South Wales, Chris Minns. Auch ein Angreifer wurde nach Angaben der Polizei getötet. Ein weiterer Angreifer wurde demnach verletzt, er befinde sich in Gewahrsam und in einem kritischen Zustand, hieß es. Minns sprach von einem Angriff auf die jüdische Gemeinde von Sydney.
Mindestens 29 Menschen wurden laut Polizei verletzt, einige von ihnen schwer. Unter den Verletzten sind demnach auch zwei Polizisten. Der Angriff fand am beliebten Strand Bondi Beach statt. Auf X warnte die Polizei von New South Wales die Bevölkerung dringend davor, sich in der Nähe aufzuhalten.
Über die Hintergründe der Tat äußerte sich die Polizei bisher nicht. Auch Berichte über einen dritten Angreifer wurden nicht kommentiert. Nach Angaben der Polizei ist es noch zu früh, um festzustellen, woher die bei der Schießerei verwendeten Waffen stammten. Allerdings war von Langwaffen die Rede. Spezialisten der Polizei hätten in Bondi Beach ein Fahrzeug gefunden, in dem sich ihrer Meinung nach mehrere improvisierte Sprengsätze befänden, hieß es. Rettungskräfte und Bombenentschärfungseinheiten seien derzeit vor Ort.
An diesem Sonntag beginnt das achttägige jüdische Lichterfest, Chanukka. "Unser Mitgefühl gilt ihnen … wir beten für die Genesung der Verletzten, wir beten für sie und wir beten für diejenigen, die ihr Leben verloren haben", teilte der israelische Präsident Isaac Herzog mit.
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, erklärte bei X, er sei "entsetzt und traurig über den Terrorangriff" auf die Chanukka-Feier - "eine verwerfliche Tat des Hasses, die durch nichts auf der Welt gerechtfertigt werden kann." Die jüdische Organisation Australian Jewish Association schrieb auf X: "Schüsse bei einer Chanukka-Veranstaltung. Wir haben so oft davor gewarnt, dass es so kommen würde." In Melbourne wurde ein Chanukka-Fest am Abend (Ortszeit) "aus Vorsicht" abgesagt.
Der israelische Außenminister Gideon Saar reagierte mit scharfer Kritik an der australischen Regierung auf die tödlichen Schüsse. "Ich bin entsetzt über den mörderischen Schussangriff bei einer Chanukka-Veranstaltung in Sydney, Australien", schrieb Saar auf X. "Dies sind die Folgen der antisemitischen Randale auf den Straßen Australiens in den vergangenen zwei Jahren, die durch die antisemitischen und aufrührerischen Aufrufe 'Globalisiert die Intifada' vorangetrieben wurde, die man heute umgesetzt hat", sagte Saar mit Blick auf die Palästinenseraufstände gegen die israelische Besatzung. "Die australische Regierung, die unzählige Warnsignale erhalten hat, muss endlich zur Vernunft kommen!", schrieb Saar.
Australische Medien berichteten von einem Video, das am Sonntag am auch bei Touristen beliebten Bondi Beach aufgenommen worden sein soll. Es sollen bis zu 50 Schüsse gefallen und Menschen zu sehen sein, die vom Strand fliehen. Eine Bestätigung über die Echtheit des Videos liegt bisher nicht vor.
Bondi Beach im Osten von Sydney ist einer der berühmtesten Strände Australiens. Vor allem an den Wochenenden wollen sich hier Surfer, Badegäste und Touristen erholen.