Politik

Claqueure im Kanzleramt Eklat bei Pressetermin mit Al-Sisi

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Berlin.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der umstrittene ägyptische Präsident Al-Sisi besucht Berlin. Beim obligatorischen Pressetermin mit Bundeskanzlerin Merkel verstoßen erst die meisten mitgereisten Journalisten aus Ägypten gegen die Spielregeln. Dann beschimpft eine Frau den Staatsgast.

Zwischenfall in Berlin: Eine Regimekritikerin geht al-Sisi an.

Zwischenfall in Berlin: Eine Regimekritikerin geht al-Sisi an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi endete in Berlin mit einem Eklat. Nachdem eine in Deutschland lebende arabische Journalistin nicht die Gelegenheit bekam, eine Frage zu stellen, rief sie in Richtung des ägyptischen Präsidenten: "Er ist ein Mörder." Sie wurde dann von Sicherheitskräften abgedrängt. Die ägyptische Presse-Delegation sprang daraufhin nahezu geschlossen auf und schrie im Chor zurück: "Es lebe Ägypten, es lebe Ägypten."

Zuvor verstießen die meisten ägyptischen Journalisten gegen die Gepflogenheiten im Kanzleramt, indem sie Al-Sisi während seines Statements laut applaudierten. Die Medienbetreuer des Kanzleramts hatten Mühe, die Ägypter zu beruhigen.

Merkel und Al-Sisi beendeten die Pressekonferenz noch mit dem üblichen Händedruck vor den Flaggen beider Länder. Zuvor hatte Merkel auch das Todesurteil gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Mohamed Mursi kritisiert und Menschenrechtsverletzungen angesprochen. Vor dem Kanzleramt demonstrierten sowohl Anhänger als auch Gegner Al-Sisis, der als Armeechef im Juli 2013 an die Macht in Kairo gekommen war. Mittlerweile wurde er in einer Wahl als Präsident bestätigt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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