Nach Antisemitismus-Skandal Elon Musk besucht ehemaliges KZ Auschwitz
22.01.2024, 19:10 Uhr Artikel anhören
Elon Musk besucht das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und nimmt im Anschluss in Krakau an einer Diskussionsveranstaltung teil.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Der US-Unternehmer Elon Musk besichtigt die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz. Der Besuch ist eine Reaktion auf einen Vorfall im vergangenen Jahr. Damals bezeichnet der US-Unternehmer eine antisemitische Verschwörungstheorie als "tatsächliche Wahrheit".
Der Besitzer des Kurznachrichtendiensts X Elon Musk hat die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz besucht. "Es war sehr bewegend. Und es ist tieftraurig und tragisch, dass Menschen so etwas anderen Menschen antun können", sagte Musk nach der Visite in Krakau bei einer vom Verband europäischer Juden organisierten Konferenz über Online-Antisemitismus. Er werde ein paar Tage brauchen, um die Eindrücke zu verarbeiten, so Musk weiter. Sein Besuch in Auschwitz war ursprünglich erst für Dienstag geplant gewesen.
Als Besitzer des Twitter-Nachfolgers X war Musk im vergangenen November in die Kritik geraten, weil er in einem Post auf der Plattform einen Beitrag mit einer antisemitischen Verschwörungstheorie als "tatsächliche Wahrheit" bezeichnet hatte. Später sprach er von einem Missverständnis und entschuldigte sich. Hassrede-Forscher warfen X auch vor, nicht ausreichend gegen antisemitische Posts vorzugehen. Wichtige Werbekunden wie Apple und Disney oder der Computer-Riese IBM stoppten daraufhin ihre Anzeigen bei dem Dienst.
Musk betont Meinungsfreiheit
Auslöser für die IBM-Entscheidung war, dass Anzeigen des Unternehmens bei X neben Nazi-Beiträgen und antisemitischen Äußerungen entdeckt wurden. Die Organisation Media Matters zeigte auf, wie Werbung unter anderem von IBM, Apple und dem Software-Konzern Oracle auf X neben Beiträgen mit positiven Äußerungen über Adolf Hitler und die Ideologie der Nationalsozialisten auftauchte.
In Krakau betonte Musk erneut, das Prinzip der Meinungsfreiheit zähle für X. Wenn jemand eine falsche Behauptung poste, könnten andere dies sofort korrigieren. "Die unermüdliche Suche nach der Wahrheit ist das Ziel von X." Hätte es zur Zeit von Auschwitz soziale Medien und Meinungsfreiheit gegeben, wäre es unmöglich gewesen, dieses Verbrechen zu verbergen, meinte Musk.
Der Name Auschwitz hat sich als Synonym für den Holocaust und Inbegriff des Bösen weltweit ins Bewusstsein eingebrannt. Allein dort brachten die Nationalsozialisten mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. In ganz Europa ermordeten sie während der Shoah etwa sechs Millionen Juden.
Quelle: ntv.de, lme/dpa