Politik

Angespannte Beziehungen Erdogan keilt gegen "undemokratische" USA

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die USA erneut scharf kritisiert.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die USA erneut scharf kritisiert.

(Foto: REUTERS)

Erdogan verschärft seinen Konfrontationskurs mit den USA. Wegen US-Ermittlungen gegen mehrere seiner Leibwächter wirft der türkische Präsident dem Land undemokratisches Verhalten vor.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Streit mit den USA nachgelegt. "Es heißt, die USA sind die Wiege der Demokratie. Das kann nicht stimmen. Das kann keine Demokratie sein", sagte Erdogan bei einer Rede in Istanbul.

Damit könnten Hoffnungen auf eine Beilegung des Visastreits der beiden Nato-Partner wieder schwinden. Zuletzt hatte das türkische Präsidialamt sich zuversichtlich gezeigt, den Konflikt bald lösen zu können.

Die USA und die Türkei stellen den jeweils anderen Staatsbürgern seit Anfang des Monats keine Visa mehr aus. Hintergrund ist die Festnahme zweier Türken, die für die USA als konsularische Mitarbeiter tätig waren. Die Behörden werfen ihnen vor, Verbindungen zu Beteiligten des gescheiterten Militärputschs im vergangenen Jahr zu haben. Die Regierung in Washington hat dies zurückgewiesen.

Zudem wurden in den USA 15 türkische Sicherheitskräfte verklagt. Bei dem US-Besuch von Erdogan im Mai war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. "Wenn gegen meine Bodyguards in Abwesenheit Haftbefehl erlassen wird in den USA, wohin ich auf Einladung gereist bin, Entschuldigung, aber da kann ich nicht sagen, dass es sich um ein zivilisiertes Land handelt", sagte Erdogan.

Zudem wirft die Türkei dem in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen vor, den gescheiterten Militärputsch im vergangenen Jahr orchestriert zu haben und fordert seine Auslieferung. Die USA reagierten darauf bislang nicht.

Quelle: ntv.de, dsi/rts

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