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Kommen die Gespräche voran? "Ermutigende Signale" bei Verhandlungen zwischen Israel und Hamas

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Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi zeigte sich zuversichtlich.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi zeigte sich zuversichtlich.

(Foto: dpa)

Nach dem Start der Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas am Montag heißt es, dass beide Seiten auf ihren Positionen beharren. Nun könnte es einen Fortschritt geben. Ein Knackpunkt in den Gesprächen sind unter anderem palästinensische Häftlinge.

Am dritten Tag der indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas mehren sich die Anzeichen für Fortschritte in den Gesprächen. Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi sprach von "sehr ermutigenden" Signalen. Die Hamas äußerte sich "positiv" über den Verlauf der Verhandlungen in Scharm el-Scheich. Unterdessen trafen weitere hochrangige Teilnehmer im Vermittlerland Ägypten ein, darunter aus den USA, Katar und der Türkei.

Nach Angaben des ägyptischen Präsidenten trafen der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, in Scharm el-Scheich ein. Witkoff und Kushner seien mit "einem starken Willen, einer starken Botschaft und einem starken Mandat von Präsident Trump zur Beendigung des Kriegs in dieser Verhandlungsrunde" angereist, sagte al-Sisi.

Der dem ägyptischen Geheimdienst nahestehende Sender Al-Kahera News berichtete zudem, dass der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, ein enger Berater des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, anwesend sei. Auch Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani wollte sich in die Verhandlungen einschalten. Die türkische Delegation wird von Geheimdienstchef Ibrahim Kalin angeführt.

Katar fungiert nicht zuletzt wegen seiner engen Beziehungen zur Hamas-Spitze neben Ägypten und den USA als Vermittler zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan pflegt enge Kontakte zur Hamas - nach Angaben seines Büros sagte er, Trump habe ihn darum gebeten, die Hamas davon zu "überzeugen", seinen Gaza-Plan zu akzeptieren.

"Die Vermittler unternehmen große Anstrengungen, um alle Hindernisse für die Umsetzung der Waffenruhe aus dem Weg zu räumen, und unter allen Parteien herrscht Optimismus", sagte der ranghohe Hamas-Vertreter Taher al-Nunu. Die Terrororganisation erklärte später, dass sich auch Vertreter der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad, die ebenfalls einige der Geiseln in ihrer Gewalt hat, sowie die linksextremistische Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) den Verhandlungen anschließen würden.

Das sind die Knackpunkte

Israel und die Hamas verhandeln seit Montag indirekt über den von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Plan zur Beendigung des Gaza-Kriegs. Trumps Plan sieht unter anderem die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln, die Entwaffnung und politische Entmachtung der Hamas sowie einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor.

Entscheidend für die Verhandlungen werden die Namen der palästinensischen Häftlinge sein, auf deren Freilassung die Hamas drängen wird. Nach Angaben des Hamas-Vertreters al-Nunu übergab die Islamisten-Organisation der israelischen Seite eine entsprechende Liste. Darunter ist laut Al-Kahera News auch der wegen Mordes und seiner Mitwirkung an der Planung von zahlreichen Anschlägen zu mehrfach lebenslanger Haft verurteilte Fatah-Politiker Marwan Barghuti.

Laut Trumps Plan soll die Hamas künftig bei der Verwaltung des Gazastreifens keine Rolle mehr spielen. Die islamistische Palästinenserorganisation besteht allerdings auf einem Mitspracherecht. Auf die Forderung nach ihrer kompletten Entwaffnung hat sie bislang nicht reagiert. Der Chefunterhändler der Hamas, Chalil al-Hajja, verlangte von Trump und den Vermittlern "Garantien" für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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