Politik

Erstmals moderne Panzer? Spanien will offenbar "Leopard 2" an Ukraine liefern

Könnte bald durch die Ukraine rollen: Panzer vom Typ "Leopard 2 A4".

Könnte bald durch die Ukraine rollen: Panzer vom Typ "Leopard 2 A4".

(Foto: KMW)

Eigentlich wollen laut SPD die NATO-Staaten keine modernen westlichen Waffen an die Ukraine liefern. Spanien könnte diese mutmaßliche Vereinbarung nun brechen. Einem Bericht zufolge soll die Ukraine "Leopard 2"-Panzer bekommen.

Spanien will laut einem Bericht der Zeitung "El País" der Ukraine deutsche Kampfpanzer vom Typ "Leopard 2 A4" sowie Luftabwehrraketen liefern. Es handele sich um eingemottete Panzer, die erst für den Einsatz vorbereitet werden müssten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Informationen aus dem Verteidigungsministerium in Madrid. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Panzern solle zunächst in Lettland und später in Spanien erfolgen. Eine Stellungnahme des Ministeriums zu dem Bericht steht noch aus.

Es wäre das erste Mal, dass die Ukraine im Kampf gegen die russische Armee moderne westliche Panzer erhält. In Deutschland haben Politiker der Regierungspartei SPD bisher betont, es gebe eine informelle Übereinkunft zwischen den NATO-Staaten, solche Waffen nicht zu liefern. Dem Zeitungsbericht zufolge könnten rund 40 von 108 Leopard-Panzer, die Spanien 1995 gebraucht in Deutschland gekauft habe, wieder einsatzbereit gemacht werden.

Spanien bereitet dem Bericht zufolge zudem die Lieferung einer Batterie von Boden-Luftraketen vom Typ "Shorad Aspide" des Herstellers MBDA vor. Diese seien von den spanischen Streitkräften schon außer Dienst gestellt und durch neuere Systeme ersetzt worden. Bisher hat Spanien der Ukraine vor allem leichte Waffen, Munition und Schutzausrüstungen geliefert.

Die Lieferung von "Leopard"-Panzern hatte die Ukraine immer wieder explizit auch von Deutschland gefordert. Die letzte Lieferung deutscher Waffen kam dem ukrainischen Botschafter Andrej Melnyk zufolge am 3. Mai in der Ukraine an. Melnyk mahnte: "Auf der Tagesordnung bleiben für uns nach wie vor der Marder und der 'Leopard 1'. Hier erwarten wir zügig grünes Licht seitens der Bundesregierung."

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 05. Juni 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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