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Zwang zu Oralsex? Ex-Mitarbeiterin verklagt Rudy Giuliani wegen sexueller Übergriffe

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In einer 70-seitigen-Klageschrift werden schwere Vorwürfe gegen Rudy Giuliani erhoben.

In einer 70-seitigen-Klageschrift werden schwere Vorwürfe gegen Rudy Giuliani erhoben.

(Foto: AP)

Eine Ex-Mitarbeiterin des Trump-Vertrauten Giuliani beschreibt ein unerträgliches Arbeitsumfeld, in dem sie nackt oder in US-Flagge gekleidet arbeiten sollte und in Giulianis Wohnung zum Oralsex gezwungen wurde. Es geht aber auch um Begnadigungen, die zum Verkauf gestanden hätten.

Eine ehemalige Mitarbeiterin von Rudy Giuliani hat den früheren New Yorker Bürgermeister wegen "weitreichender sexueller Übergriffe und sexueller Belästigung" verklagt. Noelle Dunphy fordert zehn Millionen Dollar (9,2 Millionen Euro) Schmerzensgeld von dem Ex-Anwalt von Ex-Präsident Donald Trump, wie aus der am Vortag in New York eingereichten 70-seitigen Klageschrift hervorgeht. Demnach wirft Dunphy Giuliani auch Lohndiebstahl vor sowie Käuflichkeit. Er soll ihr gegenüber angegeben haben, dass Giuliani gemeinsam mit Trump Begnadigungen für jeweils 2 Millionen Dollar angeboten hätten.

In der Anklageschrift ist die Rede von "alkoholgeschwängerten" Schimpftiraden mit sexistischen, rassistischen und antisemitischen Bemerkungen, die das Arbeitsumfeld "unerträglich" gemacht hätten. Der ehemalige Anwalt von Ex-Präsident Donald Trump soll der Klage zufolge "oft Oralsex verlangt haben, während er Telefonate mit ranghohen Freunden und Klienten führte, darunter der damalige Präsident Trump".

Dunphy begann demnach im Januar 2019 als Leiterin für Geschäftsentwicklung für Giuliani zu arbeiten, für ein Gehalt von einer Million Dollar pro Jahr. Ihren Angaben zufolge begann Giuliani mit dem Missbrauch fast unmittelbar nach Beginn des Arbeitsverhältnisses. "Er machte klar, dass die Befriedigung seiner sexuellen Wünsche, die praktisch jederzeit, überall kamen, eine absolute Voraussetzung für ihre Anstellung war", heißt es in der Klageschrift weiter. Demnach zwang Giuliani sie in seinem Apartment "gegen ihren Willen" zu Oralsex.

Zudem habe Giuliani "oft verlangt, dass sie nackt arbeitet, im Bikini oder in kurzen Hosen, mit einer amerikanischen Flagge, die er für sie gekauft hatte". Darüber hinaus soll Giuliani die Klägerin oft "aus seinem Bett" angerufen haben, "wo er erkennbar unter einem weißen Laken sich selbst anfasste".

Giuliani sieht Erpressungsversuch hinter Klage

Die frühere Mitarbeiterin erklärt in der Anklage, dass Giuliani sie auch gefragt hätte, ob sie jemand kenne, der gerade eine Begnadigung benötige. Er würde diese Begnadigungen für 2 Millionen Dollar verkaufen und das Geld dann mit dem Ex-Präsidenten Trump teilen.

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Dunphy wirft Giuliani auch vor, ihr gegenüber erklärt zu haben, ihre Bezahlung werde "aufgeschoben und ihre Anstellung 'geheim' gehalten", bis sein Scheidungsverfahren beendet sei. Der Klageschrift zufolge arbeitete sie bis Januar 2021 für Giuliani. Ein Sprecher des 78-Jährigen erklärte in einer Mitteilung an US-Medien, Giuliani weise "die Vorwürfe in der Klage entschieden und vollumfänglich zurück" und wolle "vollständig gegen diese Behauptungen vorgehen". "Dies ist reine Schikane und ein Erpressungsversuch", sagte der Sprecher.

Giuliani war acht Jahre lang Bürgermeister von New York und genoss Anerkennung für seine Arbeit in der Finanzmetropole. In den vergangenen Jahren litt sein Ruf jedoch, vor allem wegen seiner Unterstützung für die von Ex-Präsident Trump vertretene, vielfach widerlegte Verschwörungstheorie eines gestohlenen Wahlsiegs im Jahr 2020.

Quelle: ntv.de, ysc/AFP

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