"Er ist bereit, weiterzumachen" Trump legt nach Missbrauchsurteil Berufung ein
12.05.2023, 01:19 Uhr Artikel anhören
"Er wird mit einer Berufung dagegen ankämpfen", hatte Trumps Anwalt Joseph Tacopina betont.
(Foto: REUTERS)
Nach seiner Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung kündigt der frühere US-Präsident an, das Urteil nicht hinzunehmen. Trump werde dagegen ankämpfen, sagt sein Anwalt. Nun geht bei Gericht ein entsprechendes Dokument ein.
Der wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung zu einer Entschädigung in Millionenhöhe verurteile ehemalige US-Präsident Donald Trump hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. Eine New Yorker Geschworenenjury sah es am Dienstag als erwiesen an, dass Trump die Autorin E. Jean Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen und sexuell missbraucht hatte. Die Jury ordnete auch wegen Verleumdung an, dass Trump insgesamt fünf Millionen Dollar - rund 4,56 Millionen Euro - an die heute 79-Jährige zahlen muss.
Trump hatte bereits nach der Entscheidung angekündigt, in Berufung gehen zu wollen. Nun reichten seine Anwälte bei Gericht ein entsprechendes Dokument ein. "Er ist bereit, weiterzumachen. Er wird mit einer Berufung dagegen ankämpfen", machte Trumps Anwalt Joseph Tacopina nach dem Urteil deutlich.
Die Schriftstellerin Carroll hatte Trump vorgeworfen, er habe sie Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt. Den Vorwurf der Vergewaltigung wies die Jury zurück. Der damals noch nicht als Politiker tätige Immobilienunternehmer hatte alle Anschuldigung stets von sich gewiesen. Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt, zivilrechtlich stand der heute 79-jährigen Carroll der Rechtsweg jedoch offen.
Carroll hatte von einem Sieg "für alle Frauen, die gelitten haben, weil ihnen nicht geglaubt worden ist" gesprochen. Trump wurde im Verlauf der Jahrzehnte von rund 20 Frauen des sexuellen Fehlverhaltens bis hin zur Vergewaltigung beschuldigt. Er wies solche Vorwürfe stets zurück.
Carroll, langjährige Kolumnistin des Magazins "Elle", machte ihren Vorwurf erst 2019 öffentlich, als Trump Präsident war. Sie habe so lange geschwiegen, weil sie Angst gehabt habe, dass Trump ihre Karriere zerstören könne, hatte sie erklärt. Im Prozess bestätigten zwei Zeuginnen, dass ihnen Carroll kurz nach dem Vorfall von der Tat berichtet hätte.
Quelle: ntv.de, chl/dpa