Das erste TV-Duell des US-Präsidentschaftswahlkampfes läuft nicht so, wie es sich Donald Trump wünscht. Vor dem zweiten Duell gegen Hillary Clinton holt er sich Unterstützung vom Brexit-Vorkämpfer. Außerdem nimmt er die Ehe der Clintons ins Visier.

Der frühere Ukip-Chef Nigel Farage bereitet Donald Trump auf die zweite Fernsehdebatte im US-Präsidentschaftswahlkampf vor. Der britische "Guardian" berichtet, Farage sei nach dem ersten TV-Duell in die USA geflogen, um sich mit dem Milliardär zu treffen.  

Wie viele britische Politiker gilt Farage als ausgezeichneter Redner. Der "Guardian" schrieb, kurz vor dem Brexit-Referendum habe der damalige Premier, David Cameron, aus diesem Grund beispielsweise ein Fernsehduell mit ihm abgelehnt. Aus einer Debatte mit dem früheren britischen Vize-Premier Nick Clegg sei Farage nach Umfragen als Sieger hervorgegangen. 

Farage hatte Trump im August bereits bei einem öffentlichen Auftritt in Mississippi unterstützt. Damals erklärte er auf die Frage, ob er Trump unterstütze: "Wäre ich amerikanischer Staatsbürger, würde ich Hillary Clinton nicht einmal für Geld meine Stimme geben."

Trump versucht's mit Bill

Nach Meinung vieler Zuschauer hatte Clinton das erste TV-Duell mit Trump gewonnen. In einer neuen Umfrage des konservativen Senders Fox News kommt sie auf 43 Prozent der Stimmen, Trump auf 40. Vor der Debatte betrug Clintons Vorsprung nur ein Prozentpunkt. Auch in wichtigen Bundestaaten wie Florida liegt Clinton wieder vorne.

Trump hatte ein defektes Mikrofon für seine Niederlage im ersten TV-Duell verantwortlich gemacht. Außerdem erklärte er, er habe sich zurückgehalten, um Clinton nicht zu blamieren. In einem Interview mit der "New York Times" verschärfte er seinen Ton bereits. In den kommenden Wahlkampfwochen werde er verstärkt über die Frauenaffären ihres Ehemannes, Ex-Präsident Bill Clinton, sprechen, erklärte Trump. Hillary Clinton sei mit dem größten "Frauenmissbraucher" in der politischen Geschichte verheiratet.

Farage hatte den Vorsitz seiner EU-feindlichen Partei kurz nach dem Brexit-Votum überraschend aufgegeben. Er sitzt aber nach wie vor für Ukip im EU-Parlament.