Schnellere Registrierung Flüchtlinge von Kos gehen an Bord von Fähre
16.08.2015, 07:25 Uhr
Hunderte auf Kos verbliebene Flüchtlinge wollen einfach nur weg von der Insel. Auf der "Eletherios Venizelos" soll die dafür nötige Registrierung nun effizienter durchgeführt werden.
(Foto: REUTERS)
Die "Eleftherios Venizelos" soll helfen, das Flüchtlingschaos von Kos zu beenden: An Bord der Fähre werden die Neuankömmlinge registriert - die Voraussetzung für die Weiterreise von der Insel. Doch schon zum Start des neuen Prozederes gibt es Ärger.
Auf einer Fähre im Hafen der griechischen Insel Kos hat am frühen Sonntagmorgen die Registrierung syrischer Flüchtlinge begonnen. Vertreter der Behörden würden syrische Flüchtlinge registrieren, die bereits auf der Insel sind, sowie alle Neuankömmlinge unabhängig von ihrer Nationalität, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks. Syrern werde erlaubt, während des gesamten Registrierungsprozesses auf der Fähre zu bleiben. Die Fähre "Eleftherios Venizelos", die seit Freitag im Hafen von Kos liegt, soll rund zwei Wochen bleiben.
Die Registrierung ist notwendig, um die Erlaubnis zu erhalten, weiter nach Athen zu fahren. Laut der Sprecherin müssen Nicht-Syrer, die bereits auf der Insel sind, sich weiterhin bei der Polizei registrieren. Eine Gruppe von 20 Irakern protestierte am Eingang des Hafens gegen die Regelung und verlangte, ebenfalls auf das Schiff zur Registrierung gelassen zu werden. Die griechische Insel, die nur wenige Kilometer vom türkischen Festland entfernt liegt, erlebt seit Tagen einen starken Zustrom von Flüchtlingen, der Großteil davon aus Syrien.
Am Dienstag kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, als diese 2000 Migranten zur Registrierung in ein Fußballstadion brachte. Seitdem wurden tausende Flüchtlinge, die teils seit Wochen am Strand und auf den Straßen schliefen, aufs griechische Festland gebracht. Die Zahl der Flüchtlinge auf Kos sank damit laut der Polizei von 7000 auf 2500. Auch am Freitag verließen Hunderte mit einer Fähre die Urlaubsinsel. Die meisten Flüchtlinge wollen nicht in Griechenland bleiben, sondern über den Balkan weiter nach Deutschland und andere EU-Staaten reisen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa