Möglicherweise Hunderte ertrunken Flüchtlingsboot kentert vor Kreta
03.06.2016, 11:35 Uhr
250 Menschen konnten gerettet werden. Möglicherweise sind aber fast doppelt so viele ertrunken.
(Foto: dpa)
Die neue Route der Mittelmeerschlepper fordert weitere Opfer. Am frühen Morgen kentert vor der Insel Kreta ein Boot mit Hunderten Migranten. 250 können gerettet werden. Es könnten aber bis zu 700 Menschen an Bord gewesen sein.
Vor Kreta ist ein Schiff mit Hunderten Migranten an Bord gekentert. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, ereignete sich das Unglück etwa 75 Seemeilen südlich der Insel. Bisher konnten mehr als 250 Menschen aus dem Meer gerettet werden. Griechische Medien berichten, an Bord des gekenterten Schiffes könnten bis zu 700 Menschen gewesen sein.
Zwei Hubschrauber der griechischen Küstenwache und Marine sind im Einsatz. Bisher ist nicht geklärt, woher das Schiff kam und welcher Nationalität die Flüchtlinge angehören. Offiziere der Küstenwache gehen jedoch davon aus, dass das Flüchtlingsboot von Ägypten aus unterwegs nach Italien war.
Mit Beginn der Sommerzeit und den steigenden Temperaturen versuchen Flüchtlinge wieder vermehrt über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Auch die Schließung der Balkanroute lässt die Migranten auf den gefährlichen Weg über das Meer ausweichen. Griechische Behörden beobachten, dass internationale Schleuserbanden offenbar zunehmend versuchen, Migranten aus der Türkei über Kreta nach Italien zu bringen.
Bereits am Dienstag waren 113 Migranten aus verschiedenen Staaten des Nahen Ostens nach einer Havarie eines kleinen Schiffes an einem Strand auf der griechischen Insel Kreta angekommen. Vergangene Woche hatte die griechische Küstenwache 65 Migranten gerettet, deren Boot östlich von Kreta in Seenot geraten war. Die Menschen gaben den Behörden zufolge an, sie seien in der Türkei gestartet. Schleuser hätten ihnen versprochen, sie nach Italien zu bringen.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa