Eiffelturm wird zum Testcenter Frankreich-Reisende erwarten strenge Regeln
21.07.2021, 16:37 Uhr
Touristen können ihre Corona-Impfung mit einem EU-weit gültigen Zertifikat nachweisen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die Corona-Zahlen in Frankreich steigen rapide - strengere Maßnahmen sollen die Ausbreitung nun stoppen. Auch Touristen müssen sich auf neue Vorgaben einstellen. So kann ein Besuch des Eiffelturms künftig teuer werden. Nach einer Übergangsphase soll es zudem Kontrollen und Sanktionen geben.
Wegen deutlich steigender Corona-Infektionszahlen hat Frankreich die Auflagen für Einheimische wie für Touristen verschärft. Seit Mittwoch ist in Sehenswürdigkeiten wie dem Pariser Eiffelturm sowie in Freizeitparks, Konzertsälen, Museen oder Kinos mit mindestens 50 Besuchern ein sogenannter Gesundheitspass Pflicht. Er gibt Aufschluss über eine Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Corona-Test. Wer den Pass vorweisen kann, muss an den betreffenden Orten auch in geschlossenen Räumen keine Maske mehr tragen.
Touristen oder andere Frankreich-Reisende aus dem Ausland können eine vollständige Impfung etwa mit dem EU-weit gültigen Corona-Zertifikat auf dem Handy nachweisen. Ein negativer Corona-Test darf in der Regel höchstens 48 Stunden alt sein und kann auch in Papierform vorliegen. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 1500 Euro. Anfang August soll die Testpflicht dann auf Cafés, Restaurants und Fernzüge ausgeweitet werden. In Diskotheken und bei Festivals gilt der Gesundheitspass bereits.
Am Pariser Eiffelturm wurden eigene Corona-Testzelte errichtet. Dort können Besucher ohne Impfung oder Nachweis einer überstandenen Infektion einen Antigen-Schnelltest machen, wie die Betreiber mitteilten. Ausländische Touristen müssen dafür 25 Euro bezahlen. Zunächst hatte das französische Europaministerium für den Sommer kostenlose Corona-Tests für Touristen in Aussicht gestellt; dann jedoch machte die Regierung eine Kehrtwende.
Seit einigen Wochen müssen Ausländer ohne französischen Wohnsitz für einen Antigen-Schnelltest bis zu 29 Euro bezahlen und für einen PCR-Test 49 Euro. Viele Apotheken und örtliche Labore bieten dies an. Regierungschef Jean Castex kündigte eine einwöchige Übergangsphase vor verschärften Kontrollen an. Erst nach der "Pädagogie" komme die "Zeit der Sanktionen", sagte er dem Fernsehsender TF1. Zugleich betonte er, an Frankreichs Schulen werde der Gesundheitspass nicht eingeführt. Stattdessen werde es gezielte Impfkampagnen für junge Leute geben.
Insgesamt hat sich die Regierung nach seinen Angaben zum Ziel gesetzt, bis Ende August 50 Millionen Menschen mindestens mit einer ersten Dosis zu impfen. Bisher haben rund 38 Millionen Franzosen eine erste Dosis erhalten. Insgesamt sind 46 Prozent der 67 Millionen Bürger vollständig geimpft.
Quelle: ntv.de, spl/AFP