Neue Waffe in der Erprobung Frankreich testet erstmals Hyperschall-Gleiter
27.06.2023, 16:37 Uhr Artikel anhören
Das französische Hyperschall-Programm steht unter Leitung der ArianeGroup.
(Foto: IMAGO/Pond5)
Nach vier Jahren Entwicklungszeit testen französische Wissenschaftler erstmals ihren Hyperschall-Gleitflugkörper. Im Gegensatz zu ballistischen Raketen soll die neue Waffe über eine bessere Manövrierfähigkeit verfügen.
Frankreich hat erstmals eine Hyperschallwaffe getestet. Wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte, habe der VMaX-Hyperschall-Gleiter von einer Höhenforschungsrakete aus am Montagabend einen Flugtest absolviert. Dabei legte der Gleitflugkörper einen Langstreckenflug zurück. Die Rakete war von einem Stützpunkt südlich von Bordeaux in Westfrankreich abgeschossen worden. Am abendlichen Himmel sorgte der in verknoteten Linien verlaufende Kondensstreifen des Gleiters, der keine lineare Flugbahn zurücklegt, für Aufsehen.
Der Gleiter ist in der Lage, Geschwindigkeiten von mehr als 6000 Kilometern pro Stunde zu erreichen, berichtete die Zeitung "Le Figaro". Dank dieser Geschwindigkeit und seiner Manövrierfähigkeit soll der Gleiter die Abfangfähigkeiten der gegnerischen Verteidigung überlisten können. Berichten zufolge kann der Gleiter mit konventionellen und nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden.
Im Gegensatz zu ballistischen Raketen verspricht sich die Forschung von Gleitflugkörpern eine bessere Manövrierfähigkeit. An dem Wettrüsten mit solchen Hyperschallwaffen beteiligt sind bereits die USA, China und Russland, schrieb "Le Figaro". Das 2019 gestartete französische Hyperschall-Programm steht unter Leitung der ArianeGroup, die auch die Ariane-Trägerraketen fertigt. Der erste Testflug war eigentlich für Ende 2021 geplant.
Russland hat Ende 2019 seinen Hyperschall-Gleitflugkörper Avangard für einsatzfähig erklärt. Auch China hat seit 2019 den Gleitflugkörper DF-ZF im Dienst, welcher über eine Reichweite von rund 2500 Kilometern verfügen soll. Auch in Deutschland wird zu Hyperschallraketen geforscht.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa