Politik

"Zehn Kampfjets attackieren Rakka" Frankreich weitet Angriffswelle in Syrien aus

Ein Kampfflugzeug vom Typ Mirage 2000D bei der Luftbetankung.

Ein Kampfflugzeug vom Typ Mirage 2000D bei der Luftbetankung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Den dritten Tag in Folge fliegen französische Kampfjets in Richtung Syrien, um Stellungen des Islamischen Staats zu bombardieren. Und die Angriffe sollen noch gesteigert werden, sagt das Verteidigungsministerium.

Nach den Anschlägen von Paris hat die französische Luftwaffe den dritten Tag in Folge Angriffe auf die Dschihadisten-Hochburg Rakka im Norden Syriens geflogen. "In diesem Moment greifen zehn französische Kampfjets Raka an", sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Abend im Fernsehsender TF1. Er kündigte weitere Angriffe auf Rakka und Deir Essor an, weil die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor allem dort ausländische Kämpfer ausbilde. Die Bombardierungen würden weiter gesteigert, erklärte das Verteidigungsministerium.

Die französische Luftwaffe hatte bereits am Sonntagabend und in der Nacht zum Dienstag Angriffe auf Rakka geflogen. In der Nacht wurden dabei nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris ein Kommandoposten und ein Trainingszentrum des IS zerstört.

Frankreichs Präsident François Hollande hatte am Montag eine Verstärkung der Luftangriffe gegen den IS in Syrien angekündigt. Er reagierte damit auf die Anschlagsserie in Paris, bei der am Freitagabend mindestens 129 Menschen getötet wurden. Zu den Attentaten hatte sich der IS bekannt.

Le Drian: "Russland hat sich bewegt"

Russlands Präsident Wladimir Putin will vor dem Hintergrund der Anschläge in Paris und des Absturzes eines russischen Flugzeugs über dem Sinai in Syrien militärisch und geheimdienstlich enger mit Frankreich zusammenzuarbeiten.

Moskau hatte den Sinai-Absturz zuvor als "Terroranschlag" eingestuft und ebenso wie Frankreich neue Angriffe auf den IS in Syrien geflogen. Le Drian sagte, er sei der Auffassung, dass sich Russland in der Frage "bewegt" habe. Zur Begründung sagte er, dass Russland die IS-Hochburg Rakka zuletzt sogar mit Marschflugkörpern angegriffen habe.

Russland fliegt bereits seit September ebenso wie eine US-geführte Koalition Angriffe gegen den IS in Syrien. Die westliche Staatengemeinschaft hegt aber den Verdacht, dass die russischen Angriffe eher dem Ziel dienen, die Herrschaft des umstrittenen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu sichern.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/dpa

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