Namensliste löst Bedenken aus Freilassung weiterer Geiseln verzögert sich wohl
27.11.2023, 10:19 Uhr Artikel anhören
Die Hamas hat Katar und Ägypten eine Liste mit neuen Namen übergeben. Über den Austausch gegen palästinensische Häftlinge herrscht offenbar Uneinigkeit.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
58 Menschen entlässt die Hamas bisher aus ihrer Geiselhaft, im Gegenzug für 177 Palästinenser. Für den Lauf des Tages versprechen die Terroristen einen weiteren Austausch. Wer dazu zählen soll, ist einem Insider zufolge allerdings umstritten. Katar vermittelt.
Israel hat eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die demnach im Laufe des Tages freikommen sollen. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Die über Nacht eingegangene Liste werde überprüft. Die geplante Freilassung stockt aber offenbar. Israel und die radikal-islamische Hamas äußerten einem Insider zufolge Bedenken über die Liste der verschleppten Menschen und palästinensischen Häftlinge, die im Austausch freigelassen werden sollten.
Die katarischen Vermittler arbeiteten daran, die Bedenken auszuräumen, sagte eine in den Vorgang eingeweihte Person. Bei den vorherigen Freilassungen hatten Israel und die Hamas die entsprechende Liste mindestens zwölf Stunden vor deren Freilassung ausgetauscht.
Wie viele Geiseln nun am vorerst letzten Tag der vereinbarten viertägigen Feuerpause im Gazastreifen freikommen könnten, wurde nicht mitgeteilt. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich um elf Menschen handeln. Auch die islamistische Hamas in Gaza bestätigte, dass sie Vertretern Katars und Ägyptens eine Liste der freizulassenden Geiseln übergeben habe. Beide Staaten vermitteln in dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas.
Hoffnung auf längere Feuerpause
Es wäre die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikommen würden. Bisher ließ die Hamas 58 Geiseln frei, unter ihnen acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug für die Freigelassenen wurden 177 Palästinenser aus der Haft entlassen.
Es besteht die Hoffnung, dass die Feuerpause verlängert wird. Israels Regierungschef Netanjahu signalisierte am Sonntag grundsätzlich Bereitschaft dazu. Demnach sieht das Abkommen mit der Hamas die Möglichkeit vor, die Kampfpause im Gegenzug für die Freilassung von jeweils zehn weiteren Geiseln pro Tag zu verlängern. Weitere rund 180 Geiseln sollen sich derzeit noch in den Händen ihrer Entführer befinden. Auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung der Feuerpause an.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/rts