Politik

Gefährder-Treffpunkt schließt "Fussilet"-Moschee kommt Verbot zuvor

Die "Fussilet"-Moschee in Berlin-Moabit ist dicht.

Die "Fussilet"-Moschee in Berlin-Moabit ist dicht.

(Foto: imago/IPON)

Zuletzt geriet die "Fussilet"-Moschee ins Visier der Ermittler, weil der Weihnachtsmarkt-Attentäter Amri dort ein und aus ging. Die Polizei hatte die Einrichtung jedoch schon länger im Blick. Der Moschee-Verein gibt nun offenbar auf.

Die ohnehin schon umstrittene "Fussilet"-Moschee in Berlin-Moabit hat offenbar geschlossen. Darüber berichtet der rbb. Der Eigentümer des Gebäudes und der Moscheeverein haben sich demnach auf ein Ende des Mietverhältnisses geeinigt.

Damit kam die Einrichtung wohl einem offiziellen Verbot zuvor. Der Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri war in dem Moschee-Verein ein und aus gegangen. Nach dem Attentat hatte die Berliner Innenverwaltung bekanntgegeben, dass sie an einer Verbotsverfügung gegen den Moschee-Verein "Fussilet 33" arbeite. Amri hatte die Moschee seit Anfang 2016 mehrfach besucht, unter anderem unmittelbar vor dem Terroranschlag am 19. Dezember, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen. Amri war dort von einer Überwachungskamera gefilmt worden.

Doch schon vor dem Anschlag war der Verein ins Visier der Ermittler geraten. Es bestand der Verdacht, dass Islamisten Moschee-Besucher radikalisiert und Personen mit militärischer Ausrüstung in Krisengebiete geschleust haben sollen. Deswegen durchsuchten die Ermittler bereits 2015 die Räume.

Zehn Gefährder besuchten Moschee regelmäßig

Laut rbb sollen sich in der "Fussilet"-Gemeinde regelmäßig zehn Gefährder aufgehalten haben. Der Sender beruft sich dabei auf Dokumente, die Berlins Innensenator Andreas Geisel vor Kurzem im Bundestags-Innenausschuss präsentierte.

Nach der Schließung der "Fussilet"-Moschee müsse sich die Szene nun neu sortieren, erklärte ein Polizeisprecher dem rbb. Derzeit ist der Polizei noch keine Nachfolge-Moschee bekannt. Allerdings gebe es in der Hauptstadt einige Moscheen, die ebenfalls im Fokus der Ermittler stünden, so der Sprecher. Auch dort gehen Gefährder ein und aus. Der Polizeisprecher dazu: Es werde alles unternommen, um gefährliche Personen zu erkennen und sie im Blick zu behalten.

Quelle: ntv.de, kpi

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