"Russland sind Schäden egal" GPS-Störangriff auf Flugzeug von spanischer Ministerin
24.09.2025, 17:35 Uhr Artikel anhören
Der Kreml oder Kaliningrad hatten es auf ein Flugzeug der spanischen Air Force abgesehen.
(Foto: IMAGO/Depositphotos)
Im Nordosten Europas häufen sich Störungen von GPS-Daten, die Flugzeuge auf Kurs zu ihren Zielen halten. Anfang des Monats ist Ursula von der Leyen von solch einer Störaktion betroffen, jetzt die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles. Litauen verurteilt die Attacke.
Ein Flugzeug mit der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles an Bord ist in der Nähe der russischen Exklave Kaliningrad von einer GPS-Störaktion betroffen gewesen. "Es gab einen Versuch, das GPS-Signal zu stören", hieß es aus Ministeriumskreisen. Das Flugzeug verfüge jedoch über ein verschlüsseltes System und der Flug nach Litauen sei nicht beeinträchtigt worden. Robles machte bei einem Presseauftritt in Litauen indirekt Russland verantwortlich, ohne das Land beim Namen zu nennen.
"Wir können sehen, wenn jemand versucht, das Gerät zu hacken", hieß es aus den Ministeriumskreisen weiter. Dies sei auf der Strecke üblich - sogar bei kommerziellen Flügen. Die russische Exklave Kaliningrad liegt zwischen den EU-Staaten Litauen und Polen.
Robles erklärte nach ihrer Landung in Vilnius bei einer Pressekonferenz, jeder habe das Recht, innerhalb des europäischen Hoheitsgebiets zu fliegen, "ohne dass es, wie wir es heute Morgen erlebt haben, zu Einmischungen - von wir wissen sehr gut, wem - kommt".
"Russland hält sich an keine Regeln"
Die litauische Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sagte: "Dies ist erneut ein Beispiel dafür, dass Russland ein Nachbar ist, der sich an keine Regeln hält und dem die Schäden egal sind, die er anrichten kann". Zivile Flugzeuge hätten deshalb "ständig Schwierigkeiten", betonte sie.
Vor drei Wochen war das Flugzeug von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor der Landung in Bulgarien mutmaßlich von einer GPS-Störung betroffen gewesen. Eine Sprecherin von der Leyens erklärte, dass Russland verdächtigt wurde, für die Störung verantwortlich zu sein. Bulgarien leitete keine Untersuchung ein, da derartige Störungen in dem Gebiet häufig vorkommen.
Auch Schweden verzeichnete seit 2023 seiner Verkehrsbehörde zufolge einen starken Anstieg von Flugstörungen aus Russland über der Ostsee, die auf satellitenbasierte Navigationssysteme, zu denen auch GPS zählt, abzielen.
Quelle: ntv.de, mpa/AFP