Politik

"Geht zu unseren Lasten aus" Gabriel: Trump setzt auf "Deal mit Putin"

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Rät dazu, "auf das Schlimmste vorbereitet zu sein": Ex-Außenminister Sigmar Gabriel.

Rät dazu, "auf das Schlimmste vorbereitet zu sein": Ex-Außenminister Sigmar Gabriel.

(Foto: IMAGO/Metodi Popow)

Sollte Donald Trump erneut Präsident werden, hätte das schwerwiegende Konsequenzen für Deutschland und Europa, warnt Sigmar Gabriel. In einem solchen Zukunftsszenario würde die Luft für die Ukraine dünn werden. An einen NATO-Austritt der USA glaubt er indes nicht.

Der frühere deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hat davor gewarnt, dass eine mögliche Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten negative Folgen für die Ukraine hätte. Für Trump seien Allianzen wie die NATO kein Wert an sich. "Deshalb ist zu befürchten, dass er der Ukraine die Unterstützung entzieht und auf einen schnellen 'Deal' mit Putin setzt. Der geht dann gewiss zulasten der Ukraine und zu unseren Lasten aus", sagte der SPD-Politiker dem digitalen Medienhaus Table Media.

Im Falle einer zweiten Präsidentschaft Trumps sieht Gabriel schwere Zeiten auf Deutschland und Europa zukommen. "Trump wird nicht aus der NATO austreten, denn der US-Kongress würde dem niemals zustimmen", sagte der langjährige SPD-Chef, der inzwischen Vorsitzender der Atlantik-Brücke ist.

Doch würde Trump "vermutlich die Finanzmittel drastisch reduzieren und das Beistandsversprechen der NATO rhetorisch infrage stellen", so Gabriel weiter: "Das wäre eine Einladung an Putin und andere. Die wirkliche Gefahr droht nicht von der Anzahl vorhandener Panzer oder Truppen, sondern vom Zweifel an der Bereitschaft, füreinander einzustehen."

Die Deutschen und die Europäer rief Gabriel dazu auf, sich schon heute auf eine mögliche Wiederwahl Trumps im November 2024 vorzubereiten. "Für uns in Europa und Deutschland heißt das: Wir müssen unsere Resilienz erhöhen - nicht nur gegenüber Mächten, die uns fremd sind, sondern leider auch gegenüber unserem bislang wichtigsten Partner, den USA", sagte Gabriel: "Unser Motto muss sein: Hope for the best, prepare for the worst. (Auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereitet sein)"

Quelle: ntv.de, mdi

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen