Politik

Kampf um Demokratie in Russland Garri Kasparow erhält "Freiheitspreis der Medien" 2023

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Kasparow und mit ihm die russische demokratische Opposition erhalten den "Freiheitspreis der Medien".

Kasparow und mit ihm die russische demokratische Opposition erhalten den "Freiheitspreis der Medien".

(Foto: picture alliance/dpa/Lehtikuva)

Über Jahre engagiert sich Schachweltmeister Garri Kasparow in der russischen Opposition - und ist Repressalien ausgesetzt. 2012 verlässt er das Land. Für seinen anhaltenden Einsatz wird er nun mit dem "Freiheitspreis der Medien" geehrt - stellvertretend für alle Menschen, die für ein demokratisches Russland kämpfen.

Der demokratischen Opposition in Russland ist der diesjährige "Freiheitspreis der Medien" gewidmet. Die Ehrung nimmt stellvertretend der Oppositionelle Garri Kasparow entgegen. Der Preis werde allen Menschen verliehen, die für eine Zukunft Russlands in Frieden, Freiheit und Demokratie eintreten, hieß es. "Kasparow ist einer der prominentesten Oppositionsaktivisten Russlands, der mit seinem mutigen Einsatz für Frieden und Demokratie sein Leben riskiert", heißt es in der Jurybegründung. Sein Engagement und das seiner Organisationen und Weggefährten mahne, dass individuelle Freiheit, Demokratie und Wohlstand nicht selbstverständlich seien. "Die freiheitlich-friedlichen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte stehen auf dem Spiel", begründet die Jury ihre Wahl weiter.

"Die Auszeichnung von Garri Kasparow ist eine Ermutigung für alle Oppositionellen Russlands. Wir möchten den herausragenden Mut würdigen und damit alle friedlichen und demokratischen Ströme unterstützen", erklären die Verleger der Weimar Media Group, Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer, zur Auszeichnung.

Die feierliche Ehrung im Beisein von SPD-Chef Lars Klingbeil, dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, der Grünen-Chefin Ricarda Lang und dem FDP-Parteivorsitzenden Christian Lindner findet am 4. Mai im Rahmen des Ludwig-Erhard-Gipfels der Weimar Media Group am Tegernsee statt.

"Russland ist eine faschistische Diktatur"

Kasparow hatte mit dem oppositionellen Bündnis "Das andere Russland" bei der Präsidentschaftswahl 2008 antreten wollen. Doch seine Bewegung wurde nicht zugelassen. Vier Jahre später flüchtete der Schachweltmeister nach Verhaftungen und Misshandlungen und lebt seitdem in New York und im kroatischen Split. Russland sei vor wenigen Jahren noch ein Polizeistaat gewesen, in dem man bei Protest für ein paar Tage ins Gefängnis gekommen sei, sagte er. "Heute ist es eine faschistische Diktatur." Kasparow engagiert sich umfangreich für eine Unterstützung der von Russland überfallenen Ukraine.

Mit dem "Freiheitspreis der Medien" werden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geehrt, die sich in besonderer Weise für die freie Meinungsäußerung, das gesellschaftliche Miteinander, den politischen Dialog und die Demokratie einsetzen. Zu den Geehrten gehören unter anderen der frühere Chef der Kommunistischen Partei und Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, Reinhard Kardinal Marx, Ex-Bundesbankchef Jens Weidmann, der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sowie die belarussische Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Der Ludwig-Erhard-Gipfel am 3. und 4. Mai zählt zu den wichtigsten Meinungsführertreffen Deutschlands. Unter dem Motto "Kommt nach Krieg und Krisen das neue Wirtschaftswunder?" diskutieren im Mai internationale Redner Themen der Zeit. Schirmherr des Politik- und Wirtschaftskongresses ist Bayerns Regierungschef Markus Söder. Zu den Rednerinnen und Rednern zählen unter anderen Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP, SPD-Chef Klingbeil, Bayerns Ministerpräsident Söder sowie Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg. Zudem kommen Fresenius-Chef Michael Sen, der Audi-Vorstandvorsitzende Markus Duesmann, Meta-Europachefin Angelika Gifford, Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sowie der Generalleutnant und Inspekteur des Heeres, Alfons Mais.

ntv ist auch 2023 wieder Medienpartner des Ludwig-Erhard-Gipfels und begleitet die Veranstaltung am Tegernsee umfassend im TV und auch live auf sämtlichen Digitalplattformen.

Quelle: ntv.de, jwu

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