Gesichter sind sekundär Gauland: "AfD braucht populistische Inhalte"
30.12.2017, 10:26 Uhr
Partei-Chef Alexander Gauland findet, er habe seinen "gärigen Haufen" im Griff.
(Foto: dpa)
Lauf AfD-Chef Gauland sind nicht die Personen verantwortlich für den Erfolg seiner Partei, sondern die Inhalte - und die sollten auch populistisch sein, gesteht er. Auch sich selbst hält Gauland für ersetzbar.
Die AfD hat sich lange gegen das Populismus-Etikett gewehrt - jetzt steht sie dazu. Parteichef Alexander Gauland sagte auf die Frage, wie bedeutend seine Rolle in der Partei sei: "Die AfD braucht diese populistischen Inhalte, da ist das Gesicht sekundär."
Alle, die sich für unersetzlich gehalten hätten, seien eines Besseren belehrt worden. So sei es den früheren Parteivorsitzenden Bernd Lucke und Frauke Petry ergangen, und "auch für mich gilt das". Das sei auch gut so. "Denn in meinem Alter ist die Verweilzeit in der Politik auch keine Frage von Jahrzehnten mehr", sagte der 76-jährige AfD-Chef, der zusammen mit Alice Weidel auch die Bundestagsfraktion leitet.
Der ehemalige Partei-Vize war Anfang Dezember auf einem Parteitag im dritten Wahlgang zum Co-Vorsitzenden neben Jörg Meuthen gewählt worden. In den ersten zwei Wahlgängen hatte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem als gemäßigt geltenden Georg Pazderski und der vom rechtsnationalen Flügel unterstützten Doris von Sayn-Wittgenstein gegeben.
Gauland erklärte nun rückblickend, die Überraschungskandidatin habe "eine Rede gehalten, mit der sie die Seele der Partei berührt hat".
Er habe sich erst entschlossen zu kandidieren, als deutlich geworden sei, "dass es in der Partei eine Gruppe gibt, die mit dieser Frau an der Parteispitze nicht glücklich gewesen wäre". Er sagte: "Mir war klar, dass jetzt einer eingreifen muss, damit die Partei nicht in zwei Lager zerfällt." Die Kandidatin aus Schleswig-Holstein hatte in ihrer Rede unter anderem erklärt: "Die Deutschen sind in ihrer Geschichte immer stark gewesen, wenn sie einig waren."
Quelle: ntv.de, mba/dpa