21 verletzte Polizisten Gedenken für Luxemburg und Liebknecht eskaliert
14.01.2024, 18:52 Uhr Artikel anhören
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden nach ihrem gescheiterten Aufstand verschleppt, verhört und erschossen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Etwa 3000 Menschen ziehen am Nachmittag durch Berlin, um der ermordeten Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu gedenken. Ein Redner skandiert laut Polizei "strafbare Parolen". Als er festgenommen wird, werden die Einsatzkräfte angegriffen.
Bei einem Demonstrationsaufzug in Gedenken an die Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sind in Berlin 21 Polizisten verletzt worden. Vier von ihnen mussten in ein Krankenhaus gebracht werden, teilt die Polizei mit. 16 Demonstranten wurden festgenommen.

Auch pro-palästinensische Gruppen nahmen an dem Protestaufzug teil.
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Anlass der Auseinandersetzung war demzufolge ein Redner, der von einem Lautsprecherwagen aus "strafbare Parolen" skandierte, wie die Polizei bei X schreibt. "Ein Einwirken auf den Redner über den Versammlungsleiter war erfolglos, sodass der Aufzug angehalten, der Redner vom Versammlungsleiter ausgeschlossen und von Einsatzkräften vorläufig festgenommen wurde." Daraufhin hätten Teilnehmer des Demonstrationszuges mehrere Polizisten angegriffen.
Zu ihrem Schutz setzten die Einsatzkräfte demnach Pfefferspray ein. Ob auch Demonstranten verletzt wurden, ist unklar. An dem Aufzug nahmen rund 3000 Menschen teil, unter ihnen auch Anhänger pro-palästinensischer Gruppen. Welche "strafbare Parole" skandiert wurde, ist nicht bekannt.
Köpfe der revolutionären Bewegung
Die Kommunistenführer Liebknecht und Luxemburg wurden vor 105 Jahren ermordet. An der Gedenkstätte der Sozialisten am Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde legten zahlreiche Teilnehmer etwa rote Nelken nieder. Die Parteispitze der Linken, Janine Wissler und Martin Schirdewan, ehrten Liebknecht und Luxemburg mit einem Kranz.
Ein Revolutionsausschuss unter Liebknecht, Mitbegründer der Kommunistischen Partei, erklärte die Regierung des Sozialdemokraten Friedrich Ebert Anfang Januar 1919 für abgesetzt. Es gab Massendemonstrationen. Der Spartakusaufstand wurde niedergeschlagen.
Wenige Tage nach den blutigen Kämpfen wurden die untergetauchten Führer des Spartakusbunds, Luxemburg und Liebknecht, am 15. Januar 1919 von Mitgliedern einer Bürgerwehr festgenommen. Die beiden Anführer der revolutionären Bewegung wurden verschleppt und verhört. Anschließend erschossen rechtsgerichtete Soldaten Liebknecht im Tiergarten. Luxemburg wurde nach dem Verhör in einem Auto erschossen. Ihre Leiche warfen die Soldaten in den Landwehrkanal, dort wurde sie erst Ende Mai 1919 gefunden.
Quelle: ntv.de, chr/dpa