Tödlicher Lieferwagen-Anschlag Gericht spricht Moschee-Attentäter schuldig
01.02.2018, 19:55 Uhr
Der Anschlag ereignete sich an der Moschee nahe dem Londoner Finsbury Park.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Im Juni rast ein Brite mit einem Lastwagen in eine Gruppe von Muslimen und tötet einen 51-jährigen Mann. Vor Gericht versucht der arbeitslose Mann sich herauszureden. Die Jury glaubt ihm nicht.
Rund sieben Monate nach dem Lieferwagen-Anschlag auf Muslime in London ist der Täter wegen Mordes verurteilt worden. Eine Jury im Londoner Stadtteil Woolwich sprach den 48-jährigen Darren Osborne zudem des Mordversuchs schuldig. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
Der 48-Jährige habe "den Anschlag aus Hass gegenüber Muslimen geplant und ausgeführt", sagte Staatsanwältin Sue Hemming. "Das war ein Terroranschlag, und er muss die Konsequenzen seiner Taten tragen."
Der Mann aus dem walisischen Cardiff war am 19. Juni in London in eine Gruppe von Muslimen gerast, die vom Abendgebet in der Finsbury-Park-Moschee kamen. Ein 51 Jahre alter Mann starb, mehr als zehn weitere Menschen wurden verletzt.
Beifahrer von "Dave"
Zum Prozessauftakt Mitte Januar erklärte die Staatsanwaltschaft, Osborne habe versucht, "so viele aus der Gruppe wie möglich" zu töten. Der arbeitslose Vater von vier Kindern habe in den Wochen vor der Tat eine "Obsession mit Muslimen" entwickelt.
Er habe sich durch eine TV-Serie, die auf wahren Begebenheiten eines Missbrauchsskandals durch hauptsächlich muslimische Männer beruhte, anstacheln lassen. Die islamistischen Anschläge von Manchester und London mit insgesamt 35 Toten hätten seine Wut weiter gesteigert.
Osborne bestritt vor Gericht, den Lieferwagen gelenkt zu haben. Er will nur der Beifahrer gewesen sein. Die Ermittler schenkten seinen Angaben zu einem angeblichen Komplizen namens "Dave" aber keinen Glauben.
Quelle: ntv.de, chr/AFP