Politik

Ließ Proteste niederschlagenGericht verurteilt Bangladeschs Ex-Premierministerin zum Tode

17.11.2025, 11:56 Uhr
Die-Premierministerin-von-Bangladesch-Sheikh-Hasina-Wajed-in-Begleitung-im-Bereich-des-Hotel-Bayerischer-Hof-in-Muenchen-waehrend-der-Sicherheitskonferenz-Die-Premierministerin-von-Bangladesch-Sheikh-Hasina-Wajed-in-Begleitung-im-Bereich-des-Hotel-Bayerischer-Hof-in-Muenchen-waehrend-der-Sicherheitskonferenz
Bei ihrem Besuch der Münchener Sicherheitskonferenz 2024 war Hasina noch Premierministerin von Bangladesch. (Foto: IMAGO/Björn Trotzki)

15 Jahre führt Sheikh Hasina Bangladesch als Regierungschefin - und das teils autoritär. Das führt zu Protesten vor allem von Studenten. Sie lässt die Demonstrationen gewaltsam niederschlagen. Ein Gericht verurteilt sie nun zum Tode. Vollstreckt werden kann das Urteil derzeit jedoch nicht.

Bangladeschs ehemalige Regierungschefin Sheikh Hasina ist wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in Dhaka sprach die 78-Jährige wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten im vergangenen Jahr schuldig. "Alle Elemente eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit sind gegeben", sagte Richter Golam Mortuza Mozumder. Das Gericht habe daher die Todesstrafe gegen Hasina verhängt. Über den ehemaligen Innenminister Asaduzzaman Khan Kamal wurde laut "Dhaka Tribune" das gleiche Urteil verhängt.

Der ehemalige Generalinspekteur der Polizei, Chowdhury Abdullah Al-Mamun, wurde der Zeitung zufolge zu fünf Jahren Haft verurteilt, nachdem er seine Schuld eingestanden und als Zeuge gegen die ehemalige Premierministerin und den ehemaligen Innenminister vor dem Gericht ausgesagt hatte.

Beim Versuch, die von Studenten angeführten Proteste gegen Hasina im vergangenen Jahr gewaltsam niederzuschlagen, waren nach UN-Angaben rund 1400 Menschen getötet worden. Das Tribunal stellte der "Dhaka Tribune" zufolge fest, dass alle drei Verurteilten während der Proteste die Befehlsverantwortung für Morde, Folter und den Einsatz tödlicher Gewalt trugen. Hasina soll laut Anklage etwa den direkten Befehl gegeben haben, auf Demonstranten schießen zu lassen.

Im August 2024 floh Hasina schließlich per Hubschrauber nach Indien. Sie bezeichnete das Urteil als "politisch motiviert". Die Ex-Regierungschefin wurde in Abwesenheit verurteilt. Hasina hatte sich der Anordnung des Gerichts widersetzt, für den Prozess nach Bangladesch zurückzukehren.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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