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Moskau stimmt zu Graf Lambsdorff wird deutscher Botschafter in Russland

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Auf den FDP-Politiker dürfte viel Arbeit zukommen.

Auf den FDP-Politiker dürfte viel Arbeit zukommen.

(Foto: imago images/Future Image)

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland ist seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine auf einem Tiefpunkt angelangt. So etwas wie Diplomatie zwischen beiden Ländern gibt es trotzdem. Berlin wird den Botschafter in Moskau austauschen.

Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff wird neuer deutscher Botschafter in Russland. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin bestätigte, dass die russische Regierung ihre Zustimmung, das sogenannte Agrément, für die Personalie gegeben habe. "Der Dienstantritt ist für diesen Sommer vorgesehen", sagte der Sprecher weiter. Lambsdorff soll auf Géza Andreas von Geyr folgen, der derzeit Botschafter in Moskau ist.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar gilt der Posten als besonders schwierig. Lambsdorff ist Vize-Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Vor seiner Karriere in der FDP war Lambsdorff ab 1995 bereits im Auswärtigen Dienst und für das Auswärtige Amt tätig. Von 2000 bis 2003 arbeitete er in der Presseabteilung der Deutschen Botschaft in Washington D.C., von 2003 bis 2004 war er im Russlandreferat des Auswärtigen Amts beschäftigt. Lambsdorff gehörte von 2004 bis 2017 dem Europäischen Parlament an, zuletzt als Vizepräsident.

Berlin und Moskau wiesen zuletzt Diplomaten aus

Zu tun gibt es für den neuen Botschafter in Moskau genug. Die diplomatischen Beziehungen beider Länder gelten als schwer geschädigt - vor allem wegen der russischen Invasion in der Ukraine. Das Land wird von Deutschland massiv mit Geld und Waffen unterstützt - was Graf Lambsdorff in der Vergangenheit befürwortete. Seine Partei, die FDP, ist Teil der Regierung.

Der Kreml warf der deutschen Regierung im April zudem eine "massenhafte" Ausweisung eigener Diplomaten vor und entließ seinerseits deutsche Staatsdiener in Moskau. Da die russische Regierung zudem "für den Personalbestand der deutschen Auslandsvertretungen und der deutschen Mittlerorganisationen" eine Obergrenze eingeführt hatte, mussten ebenfalls zahlreiche Staatsbedienstete gehen.

Der Verfassungsschutz hatte erst kürzlich bei der Vorstellung des Berichts für das Jahr 2022 davon gesprochen, mit "aggressiveren Spionageoperationen" durch Russland zu rechnen. Die Behörde hält russische Sabotageakte auch in Deutschland für möglich. Es gebe dafür ein "erhöhtes Risiko", sagte BfV-Präsident Thomas Haldenwang bei einem Symposium in Berlin. "Diese Fähigkeiten sind faktisch vorhanden und können im Bedarfsfall auch gegen deutsche Ziele und vor allen Dingen kritische Infrastrukturen eingesetzt werden."

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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