Politik

Protest mit Gleitschirmen Greenpeace fliegt auf Tönnies-Dach

Mit Gleitschirmen und Bannern protestiert Greenpeace bei Tönnies gegen das

Mit Gleitschirmen und Bannern protestiert Greenpeace bei Tönnies gegen das "Schweinesystem".

(Foto: AP)

Greenpeace-Aktivisten fliegen mit motorisierten Gleitschirmen auf das Dach des Schlachtbetriebs Tönnies und entrollen ein Banner mit dem Schriftzug "Schluss mit dem Schweinesystem". Die Aktion kommt am gleichen Tag, an dem das Unternehmen nach vierwöchiger Corona-Zwangspause den Betrieb wieder aufnimmt.

Nach der Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs beim Fleischkonzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück haben Greenpeace-Aktivisten mit einer Banneraktion auf dem Werksgelände gegen Billigfleisch demonstriert. Die Aktivisten landeten mit motorisierten Gleitschirmen auf dem Dach des Tönnies-Hauptgebäudes und brachten an der Außenwand neben dem Firmenlogo ein sieben mal 14 Meter großes Banner mit der Aufschrift "Schluss mit dem Schweinesystem" an, wie Greenpeace mitteilte.

Nach wochenlanger coronabedingter Schließung des Werks hatte Tönnies am heutigen Donnerstag den Schachtbetrieb am Konzernsitz in Rheda-Wiedenbrück wieder aufnehmen dürfen. Der Fleischverarbeiter schlachtete etwa 8000 Schweine. "Das ist das Maximale, was eine Schicht schaffen kann", sagte ein Konzernsprecher. Die Schlachtungen hätten am frühen Morgen unter den von den Behörden genehmigten Hygiene-Bedingungen begonnen, sagte der Sprecher. Für den nächsten Produktionsschritt, die Zerlegung der Schweine, haben die Behörden aber noch kein grünes Licht gegeben. Am Freitag soll ein Probelauf bei der Zerlegung unter Aufsicht der Behörden starten.

Greenpeace-Aktivisten rollen auf dem Dach des Fleischwerkes Tönnies ein Transparent aus. Foto: Guido Kirchner/dpa

Greenpeace-Aktivisten rollen auf dem Dach des Fleischwerkes Tönnies ein Transparent aus. Foto: Guido Kirchner/dpa

(Foto: Guido Kirchner/dpa)

Greenpeace verwies darauf, dass Tönnies in dem Werk zuletzt bis zu 30.000 Schweine pro Tag geschlachtet habe. "Das System Billigfleisch ist komplett krank und nicht nur für die Beschäftigten der Fleischindustrie in Corona-Zeiten ein Gesundheitsrisiko", kritisierte der Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann.

"So darf es nicht weitergehen", mahnte Zimmermann. "Die Produktion von Billigfleisch gefährdet uns alle - über die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen, Nitrat im Wasser, Ammoniak in der Luft und klimaschädliche Emissionen." Zum Schutz von Klima, Tieren und Gesundheit seien eine Umstellung auf artgerechte Haltung, regelmäßige und strenge staatliche Kontrollen in Ställen und Schlachtbetrieben sowie faire Preise und Arbeitsbedingungen unabdingbar.

Quelle: ntv.de, ysc/AFP/dpa

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