Politik

Selenskyj zu Besuch in AthenGriechenland sichert Ukraine US-Flüssiggas zu

16.11.2025, 16:59 Uhr
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Beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj sagte Griechenlands Ministerpräsident Mitsotakis dem ukrainischen Volk seine Unterstützung zu. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Mit massiven Angriffen auf die Energieinfrastruktur versucht Russland, die Ukrainer kurz vor Winterbeginn in die Knie zu zwingen. Doch Kiew erhält Unterstützung: Griechenland liefert US-Flüssiggas. Los gehen soll es bereits in wenigen Wochen.

Griechenland und die Ukraine rücken energiepolitisch enger zusammen. Kernstück ist der sogenannte vertikale Gaskorridor, über den künftig mehr Flüssiggas aus griechischen Häfen nach Südosteuropa und weiter in die Ukraine fließen soll. Beide Seiten unterzeichneten in Athen ein Abkommen, das Kiew zusätzliche Versorgungssicherheit für den kommenden Winter und die nächsten Jahre bieten soll. "Wir stehen dem ukrainischen Volk bei", sagte Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis auf einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die vom griechischen Fernsehen übertragen wurde.

Russland griff zuletzt massiv Energieversorgungs- und Produktionsanlagen in der Ukraine an. Nach Angaben Kiews startete Moskau im vergangenen Monat die schwersten Bombenangriffe gegen ukrainische Gasanlagen seit Beginn der russischen Invasion 2022. Dadurch seien rund 60 Prozent der Produktion lahmgelegt worden.

Die Vereinbarung fällt in eine Phase intensiver energiepolitischer Koordination zwischen Griechenland und den USA. Erst am 7. November hatten die USA, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Moldau und die Ukraine beschlossen, die zwischen den Ländern bereits existierende Nord-Süd-Pipeline auszubauen, um schrittweise russische Gaslieferungen vollständig zu ersetzen.

Selenskyj erklärte, dass bereits im Januar US-Flüssiggas über bestehende Leitungen aus Griechenland in die Ukraine gepumpt werden solle. Russland zerstöre immer wieder ukrainische Gasdepots, sagte er und dankte Griechenland sowie US-Präsident Donald Trump für die Unterstützung beim Ausbau des Erdgas-Korridors.

Bereits vor seiner Ankunft in Griechenland hatte Selenskyj den Umfang der geplanten Lieferungen in diesem Winter auf zwei Milliarden Euro beziffert. Beide Regierungschefs äußerten zudem den Wunsch, dass Griechenland sich nach dem Krieg am Wiederaufbau der Ukraine beteiligt.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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