Wichtige Kreml-Einnahmequelle Großbritannien geht schärfer gegen Russlands "Schattenflotte" vor
25.11.2024, 18:58 Uhr Artikel anhören
Russlands Ölgeschäfte helfen nach wie vor bei der Finanzierung des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
(Foto: imago stock&people)
Russlands "Schattenflotte" ist berüchtigt. Öltanker in schlechtem Zustand umgehen laut Vorwürfen aus dem Westen den Preisdeckel für Ölexporte, gefährden die Umwelt und ermöglichen dem Kreml satte Einnahmen. London verhängt nun Sanktionen gegen weitere Schiffe.
Die britische Regierung geht schärfer gegen die russische "Schattenflotte" aus Rohöl-Tankern vor. "30 Schiffe der russischen Schattenflotte, die allein im vergangenen Jahr für den Transport von Öl und Ölprodukten im Wert von mehreren Milliarden Pfund verantwortlich waren, wurden heute von Großbritannien mit Sanktionen belegt", teilte das Außenministerium in London mit. Auch die Versicherer im Hintergrund würden ins Visier genommen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf der Plattform X von einer "entschlossenen Entscheidung". 30 Tanker seien ein bedeutender Teil der "Schattenflotte".
Russland wird bereits seit Langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für russische Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in Hand westlicher Reedereien sind oder nicht von westlichen Versicherungen versichert wurden.
Nach Ansicht von Experten gibt es große Risiken für die Schifffahrt und die Umwelt: Die Tanker seien überaltert, viele wiesen technische Mängel auf, hätten zeitweise ihr automatisches Identifizierungssystem abgeschaltet oder Ladung auf See an andere Tanker übergeben.
"Öl-Einnahmen schüren Feuer des Krieges"
"Dieser Schritt wird die Fähigkeit des Kremls, seinen illegalen Krieg in der Ukraine und seine bösartigen Aktivitäten weltweit zu finanzieren, weiter einschränken", hieß es zu den neuen Sanktionen in London weiter. Insgesamt habe Großbritannien nun Sanktionen gegen 73 Öltanker ausgesprochen.
"Russlands Öl-Einnahmen schüren das Feuer des Krieges und der Zerstörung in der Ukraine", sagte der britische Außenminister David Lammy am Rande eines G7-Treffens in Italien. Er werde gemeinsam mit Verbündeten weiter Druck ausüben, um die russischen Geldflüsse zu unterbrechen.
Quelle: ntv.de, rog/dpa