Alle politischen Lager einigGroße Mehrheit steht im Rentenstreit aufseiten der SPD

Die Koalition sucht derzeit nach einem Kompromiss, um die Rentenbeschlüsse der Bundesregierung durch den Bundestag zu bringen. Vor allem die Absicherung des Rentenniveaus sorgt für Streit. In der Bevölkerung ist die Meinung einhellig.
Eine Gruppe von 18 jungen Abgeordneten innerhalb der Unionsfraktion weigert sich, dem Rentenpaket der Koalition zuzustimmen, die Mehrheit für das Projekt steht damit auf der Kippe. Am Donnerstag will sich der Koalitionsausschuss mit dem Thema beschäftigen - derzeit ist offen, wie ein Kompromiss aussehen kann, mit dem sowohl die SPD als auch die Jungunionisten zufrieden sind.
Die Junge Gruppe kritisiert, dass die Absicherung des Rentenniveaus über das Jahr 2031 hinaus weit über 100 Milliarden kosten würde. An ihrer Seite haben sie auch die Arbeitgeber: Der Chef des Arbeitgeberverbands BDA, Rainer Dulger, forderte sogar einen kompletten Stopp des Rentenpakets, also auch des CSU-Projekts Mütterrente. "Zusammen mit dem Wahlgeschenk namens Mütterrente wird uns die Festschreibung des Rentenniveaus in den nächsten 15 Jahren rund 200 Milliarden Euro kosten, plus unabsehbarer Folgekosten", sagte Dulger auf dem Arbeitgebertag in Berlin.
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist anderer Ansicht. Vor die Wahl gestellt zwischen geringeren Rentensteigerungen ab 2031 oder zusätzlichen Milliarden zur Stützung der gesetzlichen Rente in Höhe von 110 Milliarden Euro, wählen 70 Prozent die zweite Option. Nur 21 Prozent sagen, man sollte ab 2031 niedrigere Rentensteigerungen in Kauf nehmen. Damit steht die Mehrheit der Deutschen im Rentenstreit an der Seite der SPD. Davon hat die Partei allerdings nichts: Im aktuellen Trendbarometer steht die SPD weiterhin bei 14 Prozent.
Mehrheitlich ist die Haltung quer durch alle Altersgruppen, zwischen Ost und West sowie in allen politischen Lagern die gleiche. Für geringere Rentensteigerungen ab 2031 sprechen sich am ehesten die Anhänger von CDU/CSU und Grünen aus. Allerdings sind auch bei diesen nur 35 beziehungsweise 34 Prozent dafür, geringere Rentensteigerungen ab 2031 in Kauf zu nehmen.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 21. und 24. November 2025 erhoben. Datenbasis: 1009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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