Politik

Kretschmer im "Frühstart" "Gute Chancen, dass dieser Sommer großartig wird"

Der sächsische Ministerpräsident Kretschmer ist zuversichtlich: Nicht nur für Öffnungen in seinem Bundesland, auch mit Blick auf den Sommer und die Wahl in Sachsen-Anhalt. Während viele seiner Kollegen mit den Impfgipfel-Ergebnissen nicht zufrieden sind, spricht er von einem Hoffnungsschimmer.

Ein großartiger Sommer, das wär's. Und auch wenn das Wetter noch nicht so richtig mitspielt, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ist zumindest in puncto Corona optimistisch: Man müsse die nächsten Monate noch umsichtig sein, sagt er im "Frühstart" von ntv. Deswegen dürfe man auch nicht alles gleich abschaffen und gleich auf den Mund-Nasen-Schutz verzichten. "Aber wir haben gute Chancen, dass dieser Sommer großartig wird für uns alle und dass wir nach dem Sommer auch nicht gleich wieder in so eine Welle kommen, wie wir sie erlebt haben im letzten Herbst."

Insgesamt gehört der sächsische Ministerpräsident aber eher zum Team Vorsicht. "Wir haben ja die aus meiner Sicht falschen Entscheidungen erlebt, Anfang März, in der Ministerpräsidentenkonferenz, in der auf einmal alles gelockert wurde. Ich weiß noch, wie ich damals allein dastand und gesagt hab: Das wird schiefgehen. Und es ist fundamental schiefgegangen." Die Maßnahmen, die danach ergriffen wurden, seien auch mit der Bundesnotbremse so einschneidend gewesen und von vielen Menschen als übergriffig empfunden worden. "Das möchte ich nicht nochmal. Und deswegen lieber jetzt, die zwei Wochen bis zum 14. Juni etwas vorsichtiger, ein Stabilisieren der Inzidenz auf sehr niedrigem Niveau, und dann geht es los."

Kretschmer glaubt, dass es noch verschiedene Corona-Wellen geben wird. "Es liegt an uns, das zu gestalten", so der CDU-Politiker. Er verweist dabei einerseits auf das Impfen, andererseits auf Schnelltests. "Urlaub in Deutschland ist sicher!"

Was oft angesprochen werde, sei die Frage nach Urlaub in der Türkei, auf dem Balkan, Familienbesuche. Die müssten natürlich auch weiterhin möglich sein. "Aber das Entscheidende ist eben, dass wir auch dort ganz klar unsere Vorgaben machen: Wer zurückkommt, muss sich testen, und das müssen wir durchsetzen!"

Impfgipfel: "Für viele ein Hoffnungsschimmer"

Zufrieden ist er mit den Ergebnissen des Impfgipfels. "Der Impfgipfel hat eine wirklich tolle Nachricht", so Kretschmer, "es steht Impfstoff zur Verfügung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren." Das sei für viele Eltern eine Erleichterung und auch sicher für die Kinder und Jugendlichen, die davon profitieren können.

Es sei richtig gewesen, die Priorisierung jetzt abzuschaffen, sie habe ihm viele Sorgen gemacht. "Die Zahl der Lieferungen geht jetzt nach oben und es gibt das Versprechen, dass bis zum Ende des Sommers jeder ein Impfangebot hat", so Kretschmer. Da würden jetzt auch die Kinder und Jugendlichen über 12 Jahren mit einbezogen. "Von daher: ein klares Ergebnis und ich glaube, für viele auch ein Hoffnungsschimmer."

"Ich bin in jeder Landtagssitzung erschüttert über die Reden"

Einen Hoffnungsschimmer braucht auch die CDU in Sachsen-Anhalt. Dort zeichnet sich bei der Landtagswahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. "Reiner Haseloff ist ein unheimlich erfahrener Kollege und er genießt sehr viel Vertrauen bei den Menschen", sagt Kretschmer über den dortigen Ministerpräsidenten. Man sei gerade in sehr aufgewühlten Zeiten, da sei es wichtig, Stabilität zu wählen. Er wünsche sich, Reiner Haseloff Ministerpräsident bleibe und sei auch ganz zuversichtlich, dass es so komme.

Zur Stärke der AfD in Sachsen und Sachsen-Anhalt sagt Kretschmer, es gebe eine sehr starke Bewegung im Internet und in den sozialen Netzwerken, die die Realität verzerre, die aber von einem Teil der Bevölkerung wirklich als Wahrheit angenommen werde. "Und da dagegen zu halten, immer wieder aufs Neue, ist ein sehr schwerer Prozess."

Die AfD bemäntele sich oft in einem bürgerlichen Gewand. Wer es sehen wolle, merke allerdings, wie rechtsextrem die Strömungen innerhalb der Partei seien. "Ich bin in jeder Landtagssitzung erschüttert über die Reden, auch hier im Bundestag. Das ist eine Partei, die immer weiter nach rechts abrutscht, und die Überhand von den Extremen wird immer deutlicher", so Kretschmer. Das müsse man mit aller Kraft bekämpfen.

Quelle: ntv.de, ntr

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