Erfolg der "Mission Silberlocke" Gysi freut sich auf Amt des Alterspräsidenten im Bundestag
23.02.2025, 22:27 Uhr Artikel anhören
Die Linken bejubeln einen fulminanten Einzug in den Bundestag. Zu verdanken haben sie das auch der "Silberlocke" Gysi. Der 77-Jährige freut sich, nicht der älteste, aber dienstälteste Abgeordnete zu sein. Dass er das überhaupt schafft, "war nicht einfach", witzelt der Berliner.
Der Linken-Politiker Gregor Gysi geht nach den ersten vorläufigen Ergebnissen zur Bundestagswahl davon aus, dass er künftig der dienstälteste Bundestagsabgeordnete sein wird. Er werde nun "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tatsächlich der Alterspräsident des neuen Bundestags" sein, sagte Gysi vor jubelnden Anhängern auf der Wahlparty der Linken in Berlin.
Seine Partei hat laut den ersten Hochrechnungen zwischen acht und neun Prozent erreicht - und zieht damit sicher in den Bundestag ein. Auch Gysi, der für seine Partei im Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick als Direktkandidat antrat, liegt dort haushoch vorne. Rund 42 Prozent der Stimmen werden ihm prognostiziert.
Gysi betonte, dass er nicht der älteste, sondern der dienstälteste Abgeordnete sei. "Da ist die AfD gar nicht zu toppen", sagte Gysi. Die hätten sogar 86-jährige Abgeordnete.
Gysi freut sich über Rede ohne Begrenzung
Er selbst, 77 Jahre alt, habe es geschafft, sich gegen Abgeordnete aus den alten Bundesländern durchzusetzen. Sie hätten ja bereits seit 1949 kandidieren können und er als Ostdeutscher erst seit 1990. "Die alle zu überholen, das war nicht einfach", witzelte Gysi.
Das habe er aber geschafft. "Und das bedeutet, dass ich die erste, letzte und einzige Rede in meinem Leben im Bundestag halte - ohne Redezeitbegrenzung."
Noch vor einigen Wochen sollte Gysi seine Partei vor dem politischen Aus bewahren: Im November hatte er mit seinen Partei-Kollegen Bodo Ramelow, 69 Jahre alt, und dem 66-jährigen Dietmar Bartsch die "Mission Silberlocke" gestartet - eine Werbeaktion, um mit drei Direktmandaten den Einzug ins Parlament zu sichern.
Nach den Hochrechnungen zur Bundestagswahl schafft es die Linke auch unabhängig von den "Silberlocken" in den Bundestag - und kann sich wohl auch deutlich mehr Direktmandate sichern als ursprünglich gedacht.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa