"Von fossilen Energien runter" Habeck: Müssen Putins Macht zerstören
18.03.2022, 09:38 Uhr
Erst Lieferketten sichern, dann erst russische Energieimporte stoppen, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Deutsche Zahlungen für Energie aus Russland fließen zwar nicht direkt in die Kriegskasse Putins. Dennoch profitiert der Kremlchef von den Devisen. Um dem russischen Präsidenten die Macht zu entziehen, muss Deutschland laut Bundeswirtschaftsminister Habeck vor allem den Gasverbrauch senken.
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Wirtschaftsminister Robert Habeck dazu aufgerufen, die Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu zerstören. "Wir sollten alles, was wir tun können, tun, um Putins Macht zu reduzieren und am Ende auch zu zerstören", sagte der Grünen-Politiker in der ARD. Den direkten Krieg finanziere Putin zwar mit Rubel, also aus dem Inland heraus. Er brauche die Devisen aus den Öl- und Gasverkäufen aber zur Finanzierung von Importen.
Habeck bremste erneut bei der Forderung nach einem sofortigen Stopp der Energieimporte aus Russland. "Wenn wir bei Öl und Gas … sagen können, wir haben Lieferketten gesichert, dann können wir den nächsten Schritt gehen", sagte er. "Daran arbeiten wir, daran arbeite ich."
Habeck verwies darauf, dass mit Katar, den USA, Kanada und Norwegen derzeit versucht werde, die Belieferung der geplanten neuen Flüssiggas-Terminals in Deutschland zu sichern. Allerdings sei der Bezug von Gas aus ökologischen und politischen Gründen auch aus anderen Ländern als Russland teilweise problematisch. Laut Habeck kann es im Bereich fossiler Energien "nicht wirklich" moralische Einkäufe geben. "Die Förderung von Erdöl und Erdgas schafft Machtkonzentration und Machtkonzentration schafft häufig auch Anfälligkeit für Korruption", sagte er.
Deshalb sei die Reduktion des Gasverbrauchs das Allerwichtigste. "Wir müssen von den fossilen Energien runter", sagte Habeck. "Die Reduktion des Gasverbrauchs in Deutschland ist das Allerwichtigste."
Quelle: ntv.de, hny/rts/AFP