Song über Kolonialismus Habecks Ministerium entschuldigt sich nach Truss-Tweet
21.10.2022, 18:56 Uhr
Intern wird vermutlich schon geklärt, wer zum Zeitpunkt des Tweets am Drücker saß. Der Minister selbst war es wohl nicht, das wäre ungewöhnlich.
(Foto: picture alliance/dpa)
Auf einen Tweet der BBC zum Rücktritt von Liz Truss als Premierministerin von Großbritannien antwortet das Bundeswirtschaftsministerium mit einem Song von Public Enemy: "Can't truss it". Darin geht es um Sklaverei und Kolonialismus. Hitzige Diskussionen folgen. Das Ministerium entschuldigt sich und gelobt Besserung.
Das Wirtschaftsministerium hat sich für einen hämischen Tweet als Reaktion auf den Rücktritt der britischen Premierministerin Liz Truss entschuldigt. Bei der Antwort auf einen BBC-Tweet habe "menschliches Versehen" vorgelegen, "für das wir um Entschuldigung bitten", teilte das Ministerium von Robert Habeck via Twitter mit. Es werde daran gearbeitet, "künftig solche Fehler auszuschließen".
Unter einen Tweet des britischen Senders BBC zum Rücktritt der Premierministerin kommentierte der offizielle Account des Ministeriums am Donnerstag den Link zum Musikvideo von "Can't Truss It" der US-amerikanischen Hip-Hop-Formation Public Enemy.
In dem Song geht es jedoch nicht um Liz Truss. Das Verb "to truss" kann übersetzt werden mit "fesseln" oder "dressieren". Laut dem Portal hiphop.de geht es in dem Song "um Sklaverei und Kolonialismus – unter britischer Flagge".
Ministerium: "Keine offizielle Kommunikation"
Der mittlerweile gelöschte Tweet sorgte anschließend für zahlreiche kritische Medienbeiträge und hitzige Diskussionen auf Twitter, viele Nutzerinnen und Nutzer kritisierten die Antwort. Bereits am Donnerstag hieß es von Seiten des Ministeriums, dass der Beitrag "keine offizielle Kommunikation des BMWK" gewesen sei.
Im Netz wird vermutet, dass ein Ministeriums-Mitarbeiter seinen privaten Account mit dem offiziellen des Ministeriums verwechselt hat und es so zu dem Versehen kam. Truss hatte am Donnerstag nach nur sechs Wochen im Amt ihren Rücktritt angekündigt. Als Premierministerin will sie noch im Amt bleiben, bis eine Nachfolge gefunden ist.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa