Politik

Einbrüche für den Dschihad Haftstrafen für salafistische Diebesbande

Vor Gericht halten sich die Männer Zeitungen vors Gesicht, um nicht erkannt zu werden.

Vor Gericht halten sich die Männer Zeitungen vors Gesicht, um nicht erkannt zu werden.

(Foto: picture alliance / Oliver Berg/d)

Mehr als drei Jahre räumt eine Diebesbande in Köln und Siegen vor allem Kirchen aus. Die Beute machen die Männer zu Geld und schicken es nach Syrien, um den Heiligen Krieg radikaler Islamisten zu unterstützen.

Das Kölner Landgericht hat acht Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, die mit Einbrüchen in Kirchen Geld für den bewaffneten Dschihad in Syrien beschaffen wollten. Das Strafmaß reicht von zwei Jahren und sieben Monaten bis zu vier Jahren und zehn Monaten.

Die Männer wurden überwiegend des schweren Bandendiebstahls und in einigen Fällen der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat habe man nicht beweisen können, sagte der Vorsitzende Richter Ralf-Peter Sossna in der Urteilsbegründung.

Sympathien für den IS

Mehr als drei Jahre lang war die Bande in Köln und Siegen vor allem in Kirchen eingebrochen, um kostbare Gegenstände zu Geld zu machen und damit Kämpfer in Syrien zu unterstützen. Es sei in 90 Verhandlungstagen aber nicht nachweisbar gewesen, dass "nennenswerte Beträge" nach Syrien flossen und an wen genau das Geld ging, sagte Sossna.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die Bandenmitglieder der islamisch-salafistischen Szene angehören. Einige Mitglieder sympathisierten auch mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Einer der Verurteilten muss sich seit Februar 2016 auch als mutmaßlicher IS-Helfer vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Er wird verdächtigt, eine terroristische Vereinigung im Ausland unterstützt zu haben.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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