Im Austausch gegen Geiseln Hamas soll Freilassung von mehr als 1500 Häftlingen fordern
07.02.2024, 16:47 Uhr Artikel anhören
Im vergangenen Jahr tauschte die Hamas bereits israelische Geiseln gegen in Israel inhaftierte Personen aus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die palästinensische Terrororganisation Hamas soll angeblich die Freilassung von 1500 in Israel inhaftierten Personen fordern. Darunter seien 500 Häftlinge mit lebenslangen oder sehr langen Haftstrafen. Die Terroristen stellen noch weitere Forderungen auf.
Die Terrororganisation Hamas fordert laut einem Medienbericht im Gegenzug für die Freilassung weiterer Geiseln die Entlassung von mehr als 1500 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen. Darunter seien 500 Häftlinge, die zu lebenslangen oder sehr langen Haftstrafen verurteilt worden seien, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira. Außerdem sollten alle Frauen, Minderjährigen und älteren Häftlinge freikommen.
Die Antwort der Hamas auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag sieht demnach eine Vereinbarung in drei Phasen vor, an deren Ende eine dauerhafte Waffenruhe stehen solle. Jede Phase solle jeweils 45 Tage dauern. In der ersten Phase würde die Terrororganisation dem Bericht zufolge Kinder, Frauen und ältere Menschen unter den mehr als 130 Geiseln freilassen, die sie seit vier Monaten festhält. Am Ende sollten Leichen übergeben werden.
Im Gegenzug fordert die Hamas laut Al-Dschasira den Wiederaufbau des Gazastreifens sowie eine Aufhebung der Blockade des Küstenstreifens. Zudem sollten jeden Tag 500 Lastwagen mit Hilfsgütern und Treibstoff in den Gazastreifen gelassen werden.
Hamas will 60.000 provisorische Häuser
In der ersten Phase sollten laut dem berichteten Plan auch mindestens 60.000 provisorische Häuser in das Gebiet gebracht werden. Binnenvertriebene sollten in ihre Häuser zurückkehren dürfen, fordert die Hamas demnach weiter. Es müsse Bewegungsfreiheit zwischen dem Norden und Süden des Gazastreifens herrschen. Die Hamas fordere Garantien von Katar, den USA, der Türkei und Russland für die Umsetzung der Vereinbarung, hieß es zudem.
Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete unter Berufung auf israelische Kreise, die Regierung in Jerusalem werde einem Ende des Krieges nicht zustimmen. Unter den Häftlingen, deren Freilassung die Hamas fordere, seien "schlimme Terroristen". Israel lehnt einen umfassenden Waffenstillstand bisher ab und strebt weiterhin eine Zerstörung der Hamas an. Aus israelischer Sicht ist daher im Rahmen einer Vereinbarung nur eine vorübergehende Feuerpause denkbar.
Von rund 136 Geiseln, die noch in der Gewalt der Hamas sind, sind nach Militärangaben höchstens noch etwas über hundert am Leben. Nach unbestätigten Berichten könnten aber noch weitere Geiseln getötet worden sein.
Quelle: ntv.de, lme/dpa