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Allianz für Kampf gegen Israel Hamas und Iran beraten über "Widerstandsachse"

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Brüder im Geiste: Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian (l.) und Hamas-Chef Ismail Hanija wollen Israelis sterben sehen.

Brüder im Geiste: Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian (l.) und Hamas-Chef Ismail Hanija wollen Israelis sterben sehen.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel der Erzfeind des Iran. Auch die Hamas wünscht sich die Vernichtung des jüdischen Staates. In Katar diskutieren der iranische Außenminister und der Hamas-Chef über die Möglichkeit, eine "Achse des Widerstands" zu gründen.

Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten gesprochen, die "Achse des Widerstands" gegen Israel zu stärken, berichtet die iranische Staatsagentur Irna. Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat.

Israel ist seit der Islamischen Revolution von 1979 der Erzfeind des Iran. Seit den 1990er-Jahren hat Teheran seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region massiv ausgebaut, um dem Land zu schaden. Das Gespräch in Doha mit Hamas-Chef Hanija soll drei Stunden gedauert haben. Ein Vertreter der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation, Chalil al-Haja, rief nach dem Treffen zur Vernichtung Israels auf.

Der iranischen Außenminister war nach Doha gereist, nachdem er bereits Verbündete bei Besuchen im Irak, Syrien und dem Libanon getroffen hatte, darunter auch den Generalsekretär der Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah. Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Hamas-Chef Hanija lebt in Katar.

"Wir wollen keine Eskalation"

In Katar traf sich Irans Außenminister Amirabdollahian auch mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani. Anschließend warnte Amirabdollahian Israel eindringlich vor einem Einmarsch in den Gazastreifen. Sollte Israel seine "Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des Gazastreifens fortsetzen", könne niemand dafür garantieren, dass der Konflikt sich nicht ausweite, sagte er.

Angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Lage betonte der israelische Verteidigungsminister, sein Land habe kein Interesse an einem Krieg mit der libanesischen Hisbollah im Norden, die wie die Hamas vom Iran unterstützt wird. "Wir wollen keine Eskalation der Lage", sagte Joav Galant bei einem Treffen mit israelischen Soldaten am Rande des Gazastreifens. "Aber wenn die Hisbollah den Weg des Krieges wählt, wird sie einen sehr hohen Preis zahlen."

Die pro-iranische Miliz hat seit der Terrorattacke der Hamas vor einer Woche ebenfalls regelmäßig Raketen auf Israel gefeuert. Allein am Sonntag wurden nach israelischen Militärangaben neun Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert. Die Raketenabwehr habe fünf Geschosse abgefangen, heißt es. Medienberichten zufolge wurden acht Menschen in Israel zum Teil schwer verletzt. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und die Abschussorte im Libanon angegriffen. Zuvor waren auch im westlichen Grenzgebiet Raketen aus dem Libanon abgefeuert worden.

Zerstörung der Hamas

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Nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober bereitet Israel derzeit eine großangelegte Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet vor. Zehntausende israelische Soldaten wurden an die Grenze zum Gazastreifen zusammengezogen, 1,1 Millionen Bewohner im Norden des Gazastreifens zur Flucht aufgefordert.

Ziel einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ist es nach Armeeangaben, das Netzwerk der Hamas so zu zerstören, dass die Gruppe keine Angriffe auf Israel mehr organisieren kann. Besonderes Augenmerk gelte dem Hamas-Militärchef Jahja Sinwar, der von Israel als Hauptorganisator für den Großangriff vom 7. Oktober verantwortlich gemacht wird.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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