Protestbrief an Habeck Heizungsgesetz: Union hat noch Klärungsbedarf
02.09.2023, 15:56 Uhr Artikel anhören
Das Gebäudeenergiegesetz sei "technologieoffen", schwärmt Finanzminister Lindner.
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Bundesfinanzminister Lindner findet das überarbeitete Heizungsgesetz inzwischen "praxistauglich". Die Opposition sieht das naturgemäß anders. Die Unionsfraktion hat noch offene Fragen an die Bundesregierung. Eine entsprechende Anfrage sieht sie nur unzureichend beantwortet.
Vor dem geplanten Bundestagsbeschluss zum Gebäudeenergiegesetz am kommenden Freitag beklagt die CDU/CSU-Fraktion, die Bundesregierung verletzte das Fragerecht der Abgeordneten. Anlass ist eine parlamentarische Anfrage der Unionsfraktion zu offenen Punkten im sogenannten Heizungsgesetz, die nur unvollständig beantwortet worden sei.
In einem Protestbrief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt heißt es, das Wirtschaftsministerium habe in seiner Antwort "zu zentralen Punkten gegenüber dem Parlament die Auskunft verweigert". Das Schreiben des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers Thorsten Frei liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. In einem zweiten Schreiben bat Frei die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas um Unterstützung in dieser Sache.
CDU-Politiker Frei schrieb an Habeck und Schmidt, nötig sei "Klarheit über die beabsichtigten Regelungen und deren Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie die betroffenen Unternehmen". Er erinnerte daran, dass das Bundesverfassungsgericht der Koalition untersagt habe, den Gesetzentwurf vor der Sommerpause zu verabschieden. Die Richter sahen in einem Eilverfahren Beratungsrechte der Abgeordneten bedroht. Den ursprünglichen Gesetzentwurf hatte die Koalition zuvor deutlich verändert.
Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Das Heizungsgesetz ist jetzt praxistauglich. Wir haben es grundlegend verändert, indem es mit der kommunalen Wärmeplanung verzahnt wird." Es sei "außerdem technologieoffen, denn nicht jedes Gebäude ist für eine Wärmepumpe geeignet". Es sei nun "kein Gesetz mehr, vor dem die Menschen Angst haben müssten, weil der Staat in ihren Heizungskeller steigt".
Quelle: ntv.de, fzö/dpa