Thüringer AfD-Chef sagt Nein Höcke lehnt Bundestagskandidatur ab
08.05.2021, 15:52 Uhr
Björn Höcke will nicht in den Bundestag.
(Foto: picture alliance/dpa)
Kurzzeitig geht das Gerücht um, der Thüringer AfD-Chef Höcke könnte im Herbst nach Berlin umziehen. Doch nun steht fest: Der umstrittene Landesvorsitzende lehnt eine Kandidatur für den Bundestag ab. Stattdessen will sich der rechte Politiker auf die Arbeit in Thüringen konzentrieren.
Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke hat eine Kandidatur für den Bundestag auf Platz eins der Thüringer Kandidatenliste abgelehnt. Auf die Frage, ob er nach einem entsprechenden Vorschlag aus den Reihen der AfD-Mitglieder zur Verfügung stehe, antwortete Höcke bei einer AfD-Nominierungsveranstaltung in Ruhla mit "Nein". Diese Entscheidung war bereits im Vorfeld erwartet worden.
Zuvor hatte auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner, der auf Platz eins der Thüringer Landesliste für den Bundestag kandidiert, dem "Spiegel" bestätigt, dass Höcke nicht antrete und ihn unterstütze. Am Freitag hatten noch Gerüchte die Runde gemacht, wonach auch Höcke womöglich eine Kandidatur anstrebe.
Höcke sagte dem MDR, er wolle sich mit seiner Arbeit auf Thüringen und die Landtagswahl in diesem Jahr konzentrieren, wenn sie denn stattfinde. In Thüringen soll parallel zur Bundestagswahl am 26. September ein neuer Landtag gewählt werden. Allerdings gibt es in der CDU wohl Überlegungen, die Neuwahlen platzen zu lassen - aus Sorge vor einem katastrophalen Ergebnis.
Brandner als Spitzenkandidat
Brandner wurde ebenso wie der Bundestagsabgeordnete Robby Schlund für die Spitzenkandidatur vorgeschlagen. Die elektronische Abstimmung entschied Brandner mit einem Ergebnis von 74,65 Prozent für sich. Nach der Wahl aller Listenplätze müssen die Kandidaten noch per schriftlicher Abstimmung bestätigt werden.
Brandner war bereits bei der vergangenen Bundestagswahl Spitzenkandidat der Thüringer AfD. Der gebürtige Nordrhein-Westfale hatte 2019 Schlagzeilen gemacht, weil er als Vorsitzender des Rechtsausschusses im Bundestag abgewählt wurde - ein bis dato einmaliger Vorgang in der Geschichte des Bundestages. Die Abgeordneten der anderen Parteien im Ausschuss hatten Brandner für nicht mehr tragbar gehalten.
Quelle: ntv.de, hny/dpa