Politik

Dutzende sterben bei Anschlägen IS-Terroristen stürmen Gaskraftwerk im Irak

Ein in Brand geratener Gastank in dem Kraftwerk nördlich von Bagdad.

Ein in Brand geratener Gastank in dem Kraftwerk nördlich von Bagdad.

(Foto: dpa)

Zuerst kommt ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug, dann stürmen IS-Kämpfer das Gelände: Nördlich von Bagdad greift der Islamische Staat ein Gaskraftwerk an. Auch im Jemen führen die Islamisten Anschläge durch und ermorden Dutzende Menschen.

Terroristen des Islamischen Staates (IS) haben ein Gaskraftwerk in Tadschi nördlich von Bagdad angegriffen. Mindestens elf Menschen sind bei dem Terroranschlag getötet worden, 14 weitere wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen verletzt.

Polizeikreisen zufolge zündete ein Selbstmordattentäter eine Autobombe vor den Toren der Fabrik und sprengte damit den Weg frei für ein weiteres Fahrzeug, mit dem dann mindestens sechs mit Sprengstoffwesten ausgestattete Angreifer auf das Gelände fuhren. Dort hätten sich die Angreifer eine Schießerei mit Sicherheitskräften geliefert und drei Gastanks in Brand gesetzt. Bei dem Angriff starben auch Polizisten.

Der IS bekannte sich zu dem Anschlag, verbreitete im Internet aber eine andere Version vom Tathergang. Demnach erschossen vier Angreifer die Wachen der Anlage, die von der irakischen Armee als Stützpunkt genutzt werde. Als Verstärkung eingetroffen sei, hätten die Angreifer eine Autobombe gezündet und eine Schießerei mit den Sicherheitskräften begonnen. Anschließend hätten die Männer ihre Sprengstoffwesten gezündet.

Während das irakische Ölministerium erklärte, die Produktion von Propangas und Gas für die Stromerzeugung sei nicht unterbrochen, meldete das Elektriziätsministerium, zwei nahegelegene Kraftwerke hätten wegen Unterbrechung der Gasversorgung abgeschaltet werden müssen.

In den vergangenen Tagen hatte es im Irak mehrere schwere Anschläge mit insgesamt mehr als 100 Toten gegeben. Zu ihnen hatte sich der IS bekannt. Den Terroristen spielt dabei nach den Worten von Ministerpräsident Haidar al-Abadi die politische Krise im Land in die Hände.

Sicherheitschef im Jemen attackiert

Auch im Jemen hat es zwei Anschläge gegeben, Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben. In der Hafenstadt Mukalla riss ein Selbstmordattentäter mindestens 31 Polizeirekruten in den Tod und verletzte mehr als 60 weitere Menschen, wie Ärzte mitteilten. Bei einem Attentat auf den Sicherheitschef der Stadt, Mubarak al-Ubthani, wurden wenig später sechs seiner Leibwächter getötet, al-Ubthani wurde leicht verletzt.

Der Islamische Staat bekannte sich im Internet zu dem Selbstmordanschlag auf die Rekrutierungsstelle. Erst vor wenigen Tagen waren 15 jemenitische Soldaten bei einem Angriff von Dschihadisten auf einen Armeestützpunkt vor der Stadt getötet worden.

Quelle: ntv.de, fma/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen