Politik

Heusgen im "ntv Frühstart" "Ich hoffe sehr, dass das Regime im Iran wankt"

Unbenannt.jpg

Christoph Heusgen sieht bei den Protesten im Iran dieses Mal eine "ganz besondere Wut". Deutschland müsse nun moralisch die Bevölkerung unterstützen, sagt der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Und den Iran außenpolitisch weiterhin isolieren.

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat dazu aufgerufen, den Iran außenpolitisch zu isolieren und die Protestbewegungen im Land zu unterstützen. "Was ganz wichtig ist: Wir müssen weiter sehen, dass der Iran auch außenpolitisch isoliert ist", sagte Heusgen im "ntv Frühstart". Der ehemalige sicherheitspolitische Berater von Angela Merkel fügte hinzu: "Wir müssen die Bevölkerung, soweit es geht, moralisch unterstützen und die Aufmerksamkeit auf dieses Regime lenken."

Gefragt nach den Demonstrationen vieler Frauen im Land und wie gefährlich die Proteste für die Mullahs werden könnten, sagte Heusgen: "Die iranische Bevölkerung hat immer wieder gezeigt, wie mutig sie ist. Es hat mehrfach solche Demonstrationen gegeben. Dieses Mal sehe ich eine ganz besondere Wut, die auch in den Menschen hochgegangen ist. Es gibt erste Städte, wo auch die Polizei sich in gewissem Sinne solidarisiert." Heusgen sagte über die Protestbewegungen: "Ich hoffe sehr, dass sie sich durchsetzen und das Regime wankt."

Plädoyer für Panzer für die Ukraine

Auch zu Russlands Krieg gegen die Ukraine äußerte sich Heusgen im "Frühstart" und sagte, dass dieser noch lange andauern könne: "Wir können nicht damit rechnen, dass wir jetzt rasch einen Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen bekommen. Dazu sind die Positionen viel zu sehr auseinander. Ich glaube, wir müssen uns schon auf einen längeren Krieg einstellen."

Mehr zum Thema

Allerdings sei der russische Präsident Putin derzeit "sehr in der Defensive" und versuche alles, um aus der Defensive herauszukommen. Gefragt nach den geplanten Scheinreferenden in den Regionen Luhansk und Donezk, sagte Heusgen: "Sie können da Referenden durchführen, so lange sie wollen. Das Völkerrecht ist ganz eindeutig: Das ist ukrainisches Gebiet und die Ukraine hat auch nach dem Völkerrecht das Recht, diese Territorien wieder zu erobern und das wird die Ukraine machen."

Heusgen wiederholte zudem seine Forderung, dass Deutschland der Ukraine auch Panzer liefern solle: "Die Ukrainer sagen, sie brauchen dafür auch schwere Waffen, sie brauchen Panzer, sie brauchen Marder und sie brauchen den 'Leopard' und ich finde, wir sollten das den Ukrainern auch zur Verfügung stellen." Deutschland müsse dies nicht "alleine" machen, sondern im Verbund mit anderen Ländern: "Alle Nationen, die den 'Leopard' haben, stellen sich zusammen, machen eine Koalition und bilden gemeinsam aus, liefern zusammen und halten das auch alles instand. Das könnte man machen und da könnte Deutschland auch die Initiative ergreifen."

Quelle: ntv.de, psa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen