Politik

Angela Merkel über Helmut Kohl "Ich verneige mich vor seinem Angedenken"

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Bundeskanzlerin Merkel ehrt Altkanzler Helmut Kohl. "Ich bin ganz persönlich dankbar dafür, dass es ihn gegeben hat", sagt sie. Der Kanzler der Einheit sei ein "Glücksfall für uns Deutsche" gewesen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zum Tod des Altkanzlers Helmut Kohl geäußert. "Ich verneige mich vor seinem Angedenken", sagte sie in Rom. Die Nachricht von seinem Ableben erfülle sie "mit tiefer Trauer". Kohl sei ein "Glücksfall für uns Deutsche" gewesen.

Merkel sagte, sie denke "mit großem Respekt und großer Dankbarkeit an das Leben und Wirken von Helmut Kohl". Im Hinblick auf die Deutsche Einheit, das damit verbundene Ende des Kalten Krieges und die Europäische Union würdigte sie seine "Rolle als Staatsmann in historischer Stunde". "Die wichtigsten Aufgaben deutscher Politik der letzten Jahrzehnte haben sein Leben bestimmt."

Die Deutsche Einheit und die Verknüpfung der Interessen aller beteiligter Seiten sei "höchste Staatskunst im Dienste der Menschen und des Friedens" gewesen. Die Wiedervereinigung und die europäische Einigung seien "untrennbar miteinander verbunden". Sie würdigte Kohl als "richtigen Mann zur richtigen Zeit, als andere schwankten".

Merkel hatte die Nachricht von Kohls Tod während ihrer Reise nach Rom erhalten. Dorthin war die Kanzlerin für eine Privataudienz bei Papst Franziskus geflogen. Merkel rief umgehend die Witwe Maike Kohl-Richter an.

Steinmeier: "Deutsche Frage" beantwortet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte die Verdienste des gestorbenen Altkanzlers für die Wiedervereinigung und den Zusammenhalt Europas. "Es ist ihm gelungen, die deutsche Einheit im friedlichen Einvernehmen und in guter Partnerschaft mit unseren europäischen Nachbarn zu erreichen. Ihm verdanken wir, dass Deutschland als europäische und geeinte Nation bestätigt und damit die 'Deutsche Frage' beantwortet wurde", schrieb Steinmeier laut Präsidialamt an die Witwe.

Steinmeier fügte mit Blick auf die Deutsche Einheit hinzu: "Sein politischer Instinkt, seine große Erfahrung und seine herausragende Begabung, Vertrauen bei unseren Nachbarn und Partnern zu gewinnen, haben ihn dazu befähigt, eine einmalige historische Chance zu erkennen und sie mit Entschlossenheit zu ergreifen."

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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