"Psycho Lauterbach" Impfgegner beschmieren Lauterbachs Büro
10.12.2021, 17:30 Uhr
Karl Lauterbach sprach sich erst kürzlich für eine einrichtungsbezogene Impfpflicht aus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Dass sich Karl Lauterbach während der Pandemie nicht nur Freunde gemacht hat, ist kein Geheimnis. Schon öfter sei sogar seine Privatwohnung von Impfgegnern aufgesucht worden, sagt der neue Gesundheitsminister. Jetzt zieren neue Parolen sein Wahlkreisbüro.
Das Kölner Wahlkreisbüro des neuen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach ist in der Nacht mit Parolen beschmiert worden, die offenbar im Zusammenhang mit den Corona-Impfungen stehen. Wie eine Polizeisprecherin sagte, schmierten Unbekannte unter anderem "Krankheitsminister" und "Mörder" sowie "Hände weg von unseren Kindern" und "Psycho Lauterbach" an das Büro. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Die Ermittler suchen nun nach Zeugen.
Lauterbach selbst hatte den Vorgang in einem Interview mit "BILD" öffentlich gemacht. Auch seine Privatwohnung sei schon öfter von Impfgegnern aufgesucht worden, so der SPD-Politiker. Zuletzt hatten vergangenen Freitag vier Menschen eine unerlaubte Demo vor Lauterbachs Wohnung in Köln abgehalten. Die Polizei hatte den Impfgegnern Platzverweise erteilt und Anzeigen wegen einer unangemeldeten Versammlung geschrieben. Der bisherige SPD-Abgeordnete und Gesundheitsexperte Lauterbach hatte erst am Mittwoch seinen Amtseid als Gesundheitsminister abgelegt.
Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig hat eine klare Antwort des Rechtsstaats auf die Radikalisierung von Gegnern der staatlichen Corona-Politik verlangt. Im Bundesrat erinnerte der SPD-Politiker unter anderem an den Aufmarsch von Protestierenden mit Fackeln vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping und an die im Kommunikationsdienst Telegram geäußerten Mord-Wünsche gegen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Es müsse deutlich werden, "dass der Rechtsstaat mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein klares Stoppzeichen setzt, konsequent verfolgt und auch bestraft", sagte der SPD-Politiker im Bundesrat in Berlin. "Die Leute wollen geschützt sein. Und sie wollen auch wissen, dass der Staat handlungsfähig ist", sagte Dulig.
Quelle: ntv.de, lno/dpa