Rückendeckung aus der CSU Ingolstadt will Flugtaxis erproben
20.06.2018, 18:00 Uhr
Ingolstadt sieht sich dank seiner zentralen Lage in Bayern als idealer Ort für die Erprobung von Flugtaxis.
(Foto: picture alliance/dpa)
Was für viele immer noch nach Science-Fiction klingt, könnte bald Realität werden: Eine EU-Initiative will mit Flugtaxis für weniger Staus in Städten sorgen. Ingolstadt möchte dafür Testregion werden. Aber auch andere Städte haben Interesse an dem Programm.
Ingolstadt will zur Testregion für Flugtaxis werden: CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, CSU-Staatsministerin Dorothee Bär, sowie Vertreter von Audi und Airbus unterzeichneten im Bundeskanzleramt eine entsprechende Absichtserklärung. "Flugtaxis sind längst keine Vision mehr", erklärte Scheuer. "Sie eröffnen komplett neue Möglichkeiten, etwa für den Krankentransport in Städten und Ballungsräumen." Mit der Erprobung im Realbetrieb erkenne und nutze Ingolstadt diese Chancen.
Ingolstadt hat bereits die Rückendeckung der bayerischen Landesregierung und regionaler Politiker eingeholt. Beteiligt sind außerdem Forschungszentren und Universitäten sowie das Klinikum. Der nächste Schritt ist die Präsentation der Allianz im Rahmen einer EU-Initiative auf einer Tagung innovativer europäischer Städte in der bulgarischen Hauptstadt Sofia nächsten Mittwoch. Neben Ingolstadt arbeiten auch Hamburg und Genf an einem Konzept.
Ingolstadt sieht sich dank seiner zentralen Lage in Bayern als idealer Ort für die Erprobung von Flugtaxis. Alle bayerischen Großstädte seien im Umkreis von 100 Kilometern. Mit Audi und Airbus seien außerdem wichtige Industriepartner vor Ort, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung.
Hamburg plant Einsatz von Drohnen
Die beiden Konzerne hatten im März auf dem Genfer Autosalon den "Pop.Up Next" vorgestellt. Dabei handelt es sich um das Konzept eines selbstfahrenden Autos, das dank andockbarer Propeller zu einer Drohne werden kann. Nach Angaben der Stadt Ingolstadt gibt es aber noch kein festes Konzept - die Stadt wolle "technologieoffen" an die Sache gehen.
Hamburg hatte vor zwei Wochen erklärt, sich ebenfalls bei der Initiative als Modellregion zu bewerben. Die Stadt wolle in Zusammenarbeit mit Industrie und Universitäten Machbarkeitsstudien zum städtischen Einsatz von Drohnen und anderen Fluggeräten durchführen. Partner ist hier ebenfalls Airbus, das die Initiativen maßgeblich vorantreibt.
Die "Urban Air Mobility"-Initiative wird von der EU-Kommission unterstützt. Sie soll Lösungen für das Stauproblem in Städten entwickeln.
Quelle: ntv.de, agr/AFP